Wo fange ich an? Ah, ich weiß. Auch wenn ich schon seit mehreren Jahren kein Fernsehen mehr schaue und seit Anbeginn unserer Reise keine Nachrichten für die breite Masse mehr schaue oder lese, so habe selbst ich davon Wind bekommen, dass das Thema Bitcoin bzw. Kryptowährungen generell mittlerweile selbst in den Mainstreammedien und der Bildzeitung (tss, was sich alles “Zeitung” nennen darf) breitgetreten wurde.

Da wird von fantastischen Renditen geschwärmt, vor Betrug und Ponsi-Schemas gewarnt und natürlich auch gleich wieder der Untergang der stetig größeren Akzeptanz erlangenden Technologie hinter den Kryptocoins – der sog. Blockchain – nachgesagt. Plötzlich ist jeder ein Investor, manche sind nahezu über Nacht zum Millionär geworden und andere verbrennen gerade ihre Altersvorsorge während Regierungen noch gar nicht so recht wissen wie sie mit den Bitcoins umgehen sollen. Als Chance nutzen, regulieren oder gleich von vornherein verbieten?

In diesem Beitrag möchte nun also auch ich mal meinen Senf dazu geben. Bitte korrigiert mich, falls ihr der Meinung seid, dass ich absolut falsch liege und hier den gröbsten Unfug von mir gebe. Wir können dazu gerne in den Kommentaren diskutieren.

Meine erste Begegnung mit Bitcoin

Meine erste Begegnung mit Bitcoin hatte ich vor circa fünf oder sechs Jahren. Damals saß ich als Angestellter einer Software Firma während der Mittagspause im Büro und las mir die neuesten IT-News durch – man will ja informiert bleiben. Ein Beitrag weckte mein Interesse. Es ging um eine neue, verteilte Technologie, die es dank bestimmter Algorithmen ermöglichte Transaktionen auszuführen. So genannte Miner (und damals konnte noch jeder mit dem eigenen PC minen und mit hoher Wahrscheinlichkeit Coins schürfen) schürften digitale Münzen, deren Gesamtmenge durch die zugrunde liegende Technologie stark begrenzt war. Mit zunehmender Anzahl an im Umlauf befindlicher münzen erhöhte sich zudem die Schwierigkeit neue Münzen zu schürfen, so dass bereits jetzt fest stand, wann circa der letzte Coin geschürft werden würde.

Wären einmal alle Coins “geschaffen” wäre Feierabend. Dann könnte man lediglich mit den vorhandenen “Waren” Handel treiben. Die Rede war vom digitalen Gold. Doch gab es damals noch keinen wirklichen Nutzen für diese neue, digitale Währung. Nur ein paar Nerds spielten damit herum. Damals fand ich die Idee recht interessant doch beschäftigte mich leider nicht weiter damit. Ich sah einfach keine Zukunft in der breiten Masse und hielt es für Zeitverschwendung mich weiter damit zu beschäftigen. Ich hätte nicht falscher liegen können.

Mein erster Bitcoin

Damals bekam man teilweise mehrere Bitcoin geschenkt, nur für die Installation einer Wallet – der digitalen Geldbörse, welche die privaten Schlüssel und damit den Zugang zu deinen Bitcoins speicherte. Hätte, hätte, Fahrradkette. Leider machte ich mir nie die Mühe. Erst einige Jahre später im Jahr 2015 setzte ich mein erstes Wallet auf. Wir waren gerade erst auf Reisen gestartet und reisten gerade irgendwo in Australien umher, als ein Zuschauer uns kontaktierte und sagte, er wolle uns gerne mit einer kleinen Spende unter die Arme greifen. Bis dato hatten wir zwar schon ein paar Spenden bekommen, diese erfolgten jedoch über Paypal.

Dieser Zuschauer war aber anders, er wollte uns gerne 10 € in Form von Bitcoin spenden. Dies war für mich der ausschlaggebende Moment mir endlich mal ein Wallet zuzulegen. Gesagt, getan und kurze Zeit später sendete mir der liebste aller Zuschauer tatsächlich ein paar Bitcoins. Also nicht ein paar ganze sondern einen Betrag von irgendwo im Bereich von 0,05 Bitcoin. Etwas später sendete er uns, weil er unsere Videos so sehr mochte, noch mal eine kleine Spende. Insgesamt schickte er uns damals im Gegenwert von rund 15 € 0,06493691 Bitcoin.

Aus dieser netten kleinen Geste wurde zur Spitzenzeit im Dezember bei einem Kurs von fast 17.000 € pro Coin übrigens ein Gegenwert von über 1000 €. Damit führ der, leider mittlerweile anonyme (ich weiß leider einfach nicht mehr wer du warst aber falls du das hier liest, melde dich doch bitte mal, ich möchte dir eine Postkarte schicken), Spender definitiv die Liste unserer Top-Unterstützer an.

Zeit sich nochmal mit Bitcoin zu beschäftigen

Nach dieser kleinen Spende von 15 € hatte ich zwei Möglichkeiten: Verkaufen oder Halten. Damals machte ich mein erstes Spekulationsgeschäft. Ich dachte mir: 15 €, die brauche ich heute wirklich nicht so dringend. Aber was, wenn Bitcoin tatsächlich die Währung von morgen wird? Schließlich unterliegen Bitcoin nicht wie Fiat-Währungen der Inflation und mit zunehmender Knappheit bei steigender Akzeptanz müssten sie ja im Prinzip mehr wert werden. So ließ ich die Coins einfach auf dem Wallet liegen in der Hoffnung, dass sie in ein paar Jahren einen netten Gewinnzuwachs hätten. Schließlich sind 100 € in einem Jahr besser als 15 € heute, richtig?

Und so tat ich erst einmal nichts und die Coins gerieten in Vergessenheit. Erst Mitte letzten Jahres, als wir in Paraguay saßen, erinnerte ich mich wieder an sie. Als ich nachschaute fiel ich fast vom Stuhl. die damaligen 15 € waren tatsächlich im Wert gestiegen und besaßen nun einen Gegenwert von rund 150 €. Zeit sich also noch mal mit der Technologie zu beschäftigen.

Ich las ein paar weitere Artikel und fand heraus, das der Bitcoin gerade vor einem sog. Fork stand. Es gab zwei Seiten. Die einen sagten, dass der Kurs danach grandios in die Höhe schnellen könnte, die anderen sagten den absoluten Untergang voraus. Geritten von der Euphorie einer erneuten Verzehnfachung des Kurses nahm ich ein wenig Spielgeld und kaufte mir gerade noch Rechtzeitig vor dem Fork noch ein paar Coins.

Der Fork kam und der Kurs sackte kurzfristig ab. “So be it”, dachte ich mir. Ist ja nur Spielgeld. Wie sagt der Köllner? Wat fott es, es fott. Doch plötzlich stieg der Kurs rasant an. Und nicht nur das. Durch den Fork hatte ich plötzlich nicht mehr nur die zuvor gekauten Bitcoin sonder in gleicher Höhe auch noch Bitcoin Cash. Dümpelte der BCH Kurs Anfangs noch bei 200 bis 300 Dollar, so ist er mittlerweile auch schon über circa 2000 Dollar. Aus dem Nichts heraus machte ich eine nette Summe Geld. Und all das nur, weil ich fast zwei Jahre zuvor mal ein paar Coins geschenkt bekam.

Nun fing ich an mich mehr mit dem Thema auseinander zu setzen und meinen Gewinn auch in andere Coins umzutauschen. Heute besitze ich ein kleines Portfolio verschiedener Coins und beschäftige mich intensiver mit der Technologie hinter den Coins. Ich sehe große Chancen für die Zukunft und kann jedem Raten auch mal ein bisschen Spielgeld zu investieren. Auch wenn in Verbindung von Kryptowährungen oft von Blasenbildung die Rede ist, denke ich, dass wir den Zenit noch lange nicht erreicht haben. Ich sehe da noch großes Potential und kein Ende der Fahnenstange. Klar kann es durch überschwängliche und von Gier getriebene, unbedarfte Investoren zu Überbewertungen mit anschließenden Korrekturen des Marktes kommen, doch wenn du dich ein bisschen mit Märkten und Investitionen in selbige beschäftigst bevor du blindlings deiner Gier das Ruder in die Hand drückst, hast du gerade während einer Korrektur die Möglichkeit richtig Geld zu verdienen.

Während andere in Panik ausbrechen weil der Kurs plötzlich vom Höchststand fällt und alle ihre Anteile abstoßen, kaufen die gewieften Investoren zum Tiefstand fleißig nach und nehmen sich Kursgewinne der folgenden Monate und Jahre dankend mit. Ähnlich sehe ich es derzeit mit Kryptocoins. Durch die Breittretung in den Mainstreammedien sind viele ihrer Gier gefolgt und haben unüberlegt investiert, was zu zu hohen Kursen führte. Als Ende des Jahres einige Investoren auscashten und Coins zum Höchststand verkauften, fingen die Kurse an zu fallen. Plötzlich bricht Panik aus und jeder verkauft. Doch der Kurs wird sich auf lange Sicht erholen und diejenigen, die Mitte/Ende Dezember noch den 16.000 € – 17.000 € Kurs mitnahmen und ihre Coins veräußerten, kaufen nun zu Preisen von teilweise unter 10.000 € wieder nach.

Auch ich habe kurzfristig überlegt meine initialen Investitionen auszucashen. So hätte ich mein Risiko komplett auf 0 senken können und hätte trotzdem noch einen Gegenwert von mehreren tausend Euro in diversen Kryptowährungen in meinen Wallets gehabt. Doch ich sehe wie gesagt noch lange kein Ende in Sicht und hätte ich jetzt verkauft um später nachzukaufen, hätte ich effektiv einen Verlust gemacht. Schließlich habe ich damals bei unter 3.000 € pro Bitcoin gekauft und ich wage es zu bezweifeln, dass der Kurs je wieder auf dieses Niveau fallen wird.

Fazit

Natürlich ist das hier alles meine Meinung und die ist mit einer guten Portion Skepsis zu betrachten. Du musst dir deine eigenen Gedanken machen. Du musst dich informieren. Du musst die Entscheidung treffen. Rechtlich muss ich mich wahrscheinlich davon distanzieren aber ich kann dir nur raten, wenigstens ein paar Euro in Kryptowährungen zu stecken. Und wenn es nur 15 € sind. In zwei Jahren könnten daraus schließlich schon 150 € werden.

Natürlich solltest du unter keinen Umständen all deine Ersparnisse auf ein Pferd setzen. Wenn schon Krypto, dann gestreut. Angenommen du investierst 10 € in 10 Währungen. 9 Davon fallen komplett aus, eine erfährt jedoch einen Verzwanzigfachung des Wertes, dann hast du zwar 90 € verloren aber mit der 10. Währung 190 € (10 € * 20 – 10 €) gewonnen. Effektiv also einen Gewinn von 100% bzw. eine Verdopplung deines Geldes.

Dazu rate ich dir übrigens dringend ein paar Bücher über Finanzen und Investitionen zu lesen. Vor allem deine Emotionen können dir einen Strich durch die Rechnung machen. Ein paar gute Bücher dazu findest du unten in uns Bücherregal. Möchtest du nun selbst aktiv ins Kryptogeschäft einsteigen, empfehle ich dir den Kauf über Coinbase. Wenn du dich über diesen Link anmeldest und mindestens 100 Dollar, also 83 € investierst, erhalten wir übrigens beide 10 Dollar in Bitcoin als Geschenk – und mal ehrlich, 100 Dollar sind nicht die Welt.

Ich für meinen Teil habe Kryptowährungen in mein monatliches Investmentportfolio aufgenommen. Satte 5 % meines zur Verfügung stehenden Spielgeldes stecke ich nun jeden Monat in verschiedene Coins. Mal schauen ob ich Recht behalte und es sich lohnt. Zu guter letzt bleibt nur noch zu sagen: hältst du deine Coins mindestens 1 Jahr bevor du sie wieder für Fiatgeld verkaufst, fällt nichtmal eine Steuer auf den Gewinn an. Besser gehts ja wohl kaum.