Was dich in Bangkok erwartet
Bangkok ist wohl eine der faszinierendsten Metropole der Welt. Der Verkehr steht niemals still, es ist auf den Straßen nahezu unerträglich laut, das Klima ist drückend schwül und heiß und es stinkt auch an vielen Orten. Wenn du das erste mal nach Bangkok kommst sind deine ersten Gedanken wahrscheinlich: “Diese Stadt ist dreckig, arm und viel zu laut. Warum bin ich überhaupt hier?!”.
Lass dich darauf ein
Die thailändische Hauptstadt mit ihrem Trubel, den Geschäfts- und Vergnügungsvierteln, den vielen Sehenswürdigkeiten, den unzähligen Restaurants und den Bars hoch über den Dächern der Stadt machen einen Besuch zu einem unvergesslichem Erlebnis – von den vielerorts anzutreffenden, weltbekannten Ladyboys mal ganz zu schweigen.
Du solltest der Stadt eine Chance geben, auch wenn es sich im ersten Moment anfühlt als würde man gegen eine Wand laufen, sobald man den Flughafen verlässt. Versuche dich auf die Megametropole einzulassen und werfe einen Blick hinter die Kulissen. Erst dann erkennst du den wahren Charme und die Schönheit, die sich hier unter einer dicken Schicht aus Dreck versteckt.
Denn lass dir eins gesagt sein: Bangkok ist einmalig. Aus einer kleinen, unbedeutenden Siedlung ist im Laufe der Jahrhunderte eine exotische und bunte Metropole namens Bangkok entstanden, die Seinesgleichen sucht. Heute ist Bangkok eine Stadt, die rund um die Uhr in Bewegung ist, eine die niemals schläft und in der man, wenn man nicht darauf vorbereitet ist, von Reizen dermaßen überflutet wird, dass einem schwindelig werden kann.
Ein paar Fakten zur Stadt der Engel
Bangkok hat heute eine Fläche von über 1.500 Quadratkilometern. Die Zahl der Einwohner wird je nach Rechnung auf rund 7 bis 9 Millionen geschätzt. Die gesamte Region hat sogar über 16 Millionen Einwohner. Die Stadt ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Thailands und beherbergt diverse Universitäten, Hochschulen, Paläste und über 400 buddhistische Tempelanlagen.
Im Jahr 2016 war Bangkok wieder einmal die meistbesuchte Stadt der Welt und verdrängte damit London von Platz 1. Fast 21,5 Millionen ausländische Touristen strömten letztes Jahr in die Stadt der Engel, die meisten davon zwischen Januar und April.
Dies ist statistisch auch die beste Zeit, denn von November bis April regnet es kaum, während es das restliche Jahr über fast täglich regnet. Außerdem kommt der Bärenanteil der Touristen (mehr als 85%) wegen des Vergnügens in die Stadt.
Der Längste Städtename der Welt
Ein recht interessanter und relativ unbekannter Fakt ist, dass Bangkok einen der längsten Städtenamen der Welt hat. Aut Thai heißt die Stadt mit vollem Namen กรุงเทพมหานคร อมรรัตนโกสินทร์ มหินทรายุธยามหาดิลก ภพนพรัตน์ ราชธานีบุรีรมย์ อุดมราชนิเวศน์ มหาสถาน อมรพิมาน อวตารสถิต สักกะทัตติยะ วิษณุกรรมประสิทธิ์.
Falls dir die thailändischen Buchstaben ebenfalls wie ein absolutes Wirrwarr aus Linien und Kringeln vorkommen, so wird der Stadtname mit dem lateinischen Alphabet geschrieben: Krung Thep Maha Nakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Yuthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udomratchaniwet Mahasathan Amon Piman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit.
Übersetzt heißt der Name so viel wie “Stadt der Engel, große Stadt, Residenz des heiligen Juwels Indiras, uneinnehmbare Stadt Gottes, große Hauptstadt der Welt, geschmückt mit neun wertvollen Edelsteinen, reich an gewaltigen königlichen Palästen, die dem himmlischen Heim des wiedergeborenen Gottes gleichen, Stadt, die von Indra geschenkt und von Vishnukarm gebaut wurde”.
Üblicherweise wird der Städtename jedoch mit den ersten vier Worten Krung Thep Maha Nakhon abgekürzt. Diese stehen auch üblicherweise auf den Nummernschildern der in Bangkok angemeldeten Fahrzeuge. Die Thais selbst gebrauchen jedoch häufig nur die ersten zwei Worte Krung Thep, welche der Stadt ihren gebräuchlichen Namen “Stadt der Engel” geben.
Vom Fischerdorf zur Weltmetropole – Bangkoks Vergangenheit
Aus Aufzeichnungen ist bekannt, dass Bangkok um das 15. Jahrhundert gegründet wurde. Damals war es aber wohl kaum Vorstellbar, dass das kleine Fischerdörfchen am Ufer des Mae Nam Chao Phraya (Chao-Phraya-Fluss) einmal die Hauptstadt des Landes, geschweige denn eine der größten und beliebtesten Städte der Welt werde würden.
Entstehung am Ende des Mittelalter
Bangkok entstand, wie bereits erwähnt, etwa in der Mitte des zweiten Jahrtausends an der östlichen Seite des Chao-Phraya-Flusses als Fischerdorf. Erstmals wurde die Stadt um 1511 auf Karten europäischer Seefahrer verzeichnet.
Historisch bedeutender als das östliche Dörfchen, von dem die Stadt später ihren bekannten Namen erhielt, war jedoch das am westlichen Ufer gelegene Dörfchen Thonburi, welches heute einer der 50 Bezirke der Stadt ist.
Im 18. Jahrhundert, nachdem die damalige Hauptstadt des Königreiches Ayutthaya im Krieg mit Birma (heute Myanmar) zerstört wurde, benannte der damalige machthabende General das bis dahin zur Kleinstadt angewachsene Thonburi 1772 zur Hauptstadt des Landes.
Zehn Jahre später verlegte der neue König Rama I. den Regierungssitz auf die östliche Seite des Flusses und begann damit, die Stadt massiv auszubauen. Er ernannte Bangkok zur Hauptstadt und gab ihr ihren heutigen Namen: Krung Thep. Damit war der Grundstein für den Aufstieg zur Metropole gelegt.
Der Ursprung, die Funktion und der Untergang der Khlongs
Zum Schutze der Stadt ließ König Rama I. rund um die Stadt Kanäle, die sogenannten Khlongs, anlegen. Die Wasserstraßen dienten außer zur Sicherheit auch als Verkehrswege, als Marktplätze und als Kanalisation – irgendwo mussten die Fäkalien und der Müll der Menschen ja hin.
Um 1900 lebten bereits fast eine halbe Millionen Menschen in Bangkok und die Khlongs wurden zunehmend zum Problem. Sie stanken, verursachten aufgrund der schlechten Hygiene krankheiten und brauchten Platz, der besser als Bauland genutzt werden konnte.
So wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts damit begonnen einzelne Khlongs zuzuschütten. Stattdessen wurden Abwasserkanäle unter der Erde gebaut und dort wo ehemals Khlongs das Landschaftsbild prägten, entstanden zunehmen größere Gebäude.
Etwa zur leichen Zeit entstanden auch viele Buddha-Tempel, Stadtmauern und der große Königspalast. Der Verkehr verlagerte sich vom Wasser auf die Straßen und die von König Rama V. eingeleitete Modernisierung sorgte dafür, dass es davon nicht zu wenige gab.
Auch Eisenbahnstrecken, Regierungsgebäude und der Chitralada Palast wurden unter ihm errichtet. Noch bis heute ist letzterer die Residenz der amtierenden Königsfamilie und nicht öffentlich zugänglich.
Die Entwicklung zur Metropole
Der wohl wichtigste Schritt in Richtung Millionenstadt und Megametropole wurde im Jahr 1932 gelegt. In diesem Jahr wurde die Memorial Bridge eingeweiht. Die Brücke führt über den Chao-Phraya-Fluss und verbindet den nördlichen Bezirk Phra Nakhon und den südlichen Bezirk Thonburi.
Diese Brücke brachte Bangkok einen großen Wachstumsschub. Die Stadt weitete sich immer weiter nach Norden und Osten aus und die Brücke ermöglichte den Anschluss der weiter im Süden lebenden Bevölkerung, obwohl auch heute noch viele Einwohner den Fluss mit kleinen Fährbooten überqueren. Diese haben jedoch nur eine begrenzte Kapazität und über die Brücke ließen sich waren wesentlich besser transportieren.
Während des zweiten Weltkrieges wurde Bangkok für einige Jahre von japanischen Streitkräften besetzt und 1944 von den Alliierten bombardiert. Dabei wurden einige Gebäude zerstört. Nach dem Ende des Krieges erholte sich die Stadt aber rasch und wuchs beständig weiter.
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts waren die meisten Kanäle bereits zugeschüttet und durch Straßen ersetzt worden. Während dieser Zeit entstanden auch die Fernverkehrsstraßen in alle Himmelsrichtungen.
Ab den 1960er und 1970er Jahren wurden so viele Häuser gebaut wie nie zuvor. In den 1980er kam der Wirtschaftsboom und die ersten Hochhäuser wurden errichtet. Durch die Möglichkeit noch mehr Menschen auf der gleichen Fläche unterzubringen stieg die Zahl der Bewohner nochmals rasanter.
Danke für diesen übersichtlichen und informativen Artikel =).
Ich möchte die Stadt der Engel auch unbedingt mal kennen lernen =).
lg, Paul