Unsere erste Fahrt mit dem Motorrad in Paraguay

Ach ja, da wären wir. Wir befinden uns mitten in Paraguay, in einem wunderschönen Haus mit Pool (für einen Preis, der eigentlich schon kriminell ist), liegen den halben Tag am Pool in der Sonne und genießen das süße Leben eines digitalen Nomaden. Doch die Bude kommt auch mit einem Haken. Sie befindet sich nämlich in einem Kuhdorf mitten im Nirgendwo.

Letzten Freitag (den 24.03.17) haben wir uns deshalb ein eigenes Motorrad gekauft. Dies ging eigentlich ziemlich schnell und unkompliziert, im Gegensatz zur Anmeldung, welche bis jetzt (eine Woche später) immer noch nicht erfolgte. Ist aber nur halb so wild, hier fährt eh fast jeder ohne Nummernschild herum. Wir haben wenigstens eins und die Frist um es zu bezahlen beträgt 90 Tage also kein Grund zur Sorge.

Letzten Sonntag haben wir dann auch tatsächlich unseren ersten Ausflug mit dem neuen Motorrad unternommen und hatten einen wahren Höllenritt. Nennen wir es einfach mal Horrortrip durch Paraguay. Was passiert ist und wieso am Ende doch noch alles gut ausging, erfährst du in den folgenden Zeilen.

Auf nach Ciudad del Este

Es war mal wieder ein sehr schöner, eigentlich nicht zu warmer aber dafür sehr sonniger Tag hier in Paraguay. Da wir nun endlich mobil sind, wollten wir ausnahmsweise mal nicht den ganzen Tag arbeiten (und zwischendurch im Pool chillen), nein, heute wollten wir etwas erleben, unser Motorrad testen und etwas von dem Land sehen, indem wir die nächsten Wochen leben werden.

Taiga Motorrad in Paraguay

Wir entschieden uns dazu, eine Tour nach Ciudad del Este zu unternehmen, der zweitgrößte Stadt in Paraguay. Die Stadt liegt direkt an der Grenze zu Brasilien und Argentinien und ist das Einkaufs- und Handelszentrum – hier werden 60% des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet. Das liegt daran, dass es in Paraguay keine Einfuhrzölle gibt, sofern ich das richtig verstanden habe.

Deswegen kommen die Argentinier und Brasilianer zum Shoppen über die Grenze. Außerdem wir hier viel geschmuggelt. Klar das wir uns das mal genauer anschauen mussten. Also machten wir uns auf den Weg ins 110 Kilometer entfernte Ciudad del Este – 110 km, das ist doch nichts und müsste doch ruck zuck erledigt sein.

Laut unserem Navi sollten wir für diese Strecke 2,5 Stunden benötigen. Wir dachten, dass wir für 110 km niemals so lange brauchen würden. Doch dank einiger Zwischenfälle und anderer Umstände, kam die angegebene Zeit eigentlich ziemlich gut hin. Das wussten wir bei Reiseantritt jedoch noch nicht und so machten wir uns erst gegen 10:30 Uhr auf den Weg. Jedoch fuhren wir noch nicht direkt nach Ciudad del Este.

Safety First

Zuerst mussten wir noch einen zweiten Helm für mich besorgen, denn beim kauf des Motorrads war nur ein Helm dabei. Aber hey, ein kostenloser Helm zum Motorrad, das ist doch eigentlich auch nicht schlecht. Im ersten Laden, in dem wir auch das Motorrad gekauft hatten, hatten sie nur Helme in Größe L, was für mich viel zu Groß war.

Also mussten wir in einen anderen Laden fahren. Hier war die Auswahl dann schon größer und ich fand einen passenden Helm. Dieser Helm hat zwar laut Etikett auch Größe L, passt mir aber im Gegensatz zum ersten Helm sehr gut. Anschließend mussten wir noch zur Bank um Geld zu holen und dann Tanken.

Hier passierte der erste kleine Zwischenfall. Rund 200 Meter vor der Tankstelle fing die Maschine plötzlich an zu stottern und soff dann komplett ab. Nanu? Was war denn da los. Wie sich heraus stellte, war der Tank komplett leer. Viel Benzin hatte man uns im Laden nicht gegeben, die Maschine wurden nämlich nur einmal die rund 1,5 km nach Hause gefahren und heute ca. 2 km zurück zur Hauptstraße.

An der Tankstelle galt es dann herauszufinden, welchen Sprit wir überhaupt tanken mussten. Klar, es musste Benzin sein, doch was ist Benzin auf Spanisch und welche Unterschiede gibt es hier? Wie sich herausstellte, heißt Super-Benzin “Especial”. Lustiger weise sprach einer der Tankwarte sogar deutsch und erklärte uns die verschiedenen Sorten.

Die Reise beginnt

Mittlerweile war es schon nach 11:00 Uhr und wir waren endlich auf dem Weg nach Ciudad del Este. Wir fuhren durch die grüne Landschaft von Paraguay, genossen die warme Sonne auf unserer Haut und ließen uns den Fahrtwind um die Nase wehen.

Straße in Paraguay

Wirklich schnell kamen wir aber nicht voran, denn die neue Maschine musste noch eingefahren werden. So tuckerten wir mit rund 60 km/h gemütlich vor uns hin. Man muss dazu sagen, dass man als Motorrad- und Rollerfahrer auf dem Seitenstreifen neben der eigentlichen Fahrbahn fährt (zumindest auf den nationalen Routen). Diese haben jedoch alle 50 Meter oder so einen Betonbumper, dem es auszuweichen gilt.

Sehr seltsam das Ganze aber nach einiger Zeit hat man sich an das Ausweichen gewöhnt. In den Ortschaften gibt es dann auf der Hauptfahrbahn größere Kreissegmentschwellen um den Verkehr zu entschleunigen. Diese werden durch gelbe Warnschilder ab ca. 300 Metern vorher angekündigt und sind ziemlich hoch, so dass man wirklich sehr langsam fahren muss. Sie befinden sich in einigen hundert Metern Abstand in den Ortschaften, so dass man ständig bremsen muss.

Die Einheimischen scheint das nicht zu stören, sie tuckern einfach im Schritttempo umher. Generell sind die Leute in Paraguay sehr entspannt und keiner hetzt sich ab. Zu spät kommen gehört hier ebenfalls zum guten Ton und eigentlich geht keiner davon aus, dass irgendetwas Pünktlich passiert.

Die ersten Probleme

Nach rund 30 km Fahrt fuhr Jan auf einmal rechts ran, denn der Tacho funktionierte nicht mehr. Er befürchtete bereits das schlimmste und vermutete, dass die Tachowelle hinüber sei. Das wäre ziemlich blöd gewesen, denn wie sollten wir uns ohne Tacho an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten? Einfahren wäre dank Drehzahlmesser ja noch halbwegs möglich gewesen, doch zum Glück hatte sich durch die Vibration einfach nur die Mutter am Tacho gelöst und die Welle war heraus gefallen. Nachdem die sie wieder fest gezogen war, ging es weiter.

Das nächste Problem sollte aber nicht all zu lange auf sich warten lassen. Rund 30 Kilometer vor Ciudad del Este bemerkten wir, dass das Motorrad sich hinten auf einmal irgendwie seltsam hin und her bewegte. Wir hielten erneut und mussten fest stellen, dass der Hinterreifen halb leer war. Oh man. Zu unserem absoluten Glück hatten keine 20 Meter zuvor eine Tankstelle passiert. Dort füllten wie den Reifen mit Luft und konnten unsere Fahrt mit einem etwas mulmigen Gefühl fortsetzen.

Warum war die Luft aus dem Reifen entwichen? Hatten wir ein Loch? Was, wenn die Luft in 5 km auf einmal erneut entwich und wir nicht zufällig eine Tankstelle neben uns hatten? Hmm aber was sollen wir machen? Zum Glück passte alles uns wir konnten ohne weitere Zwischenfälle nach Ciudad del Este fahren.

Ciudad del Este, die Stadt die sich eigentlich nicht lohnt

In Ciudad del Este angekommen, bemerkt Jan einen fetten Sonnenbrand an Armen und Beinen. Dies sah richtig schlimm aus und tat ihm ganz schön weh. Wir Idioten hatten uns mal wieder vergessen einzucremen. Man sollte meinen, dass wir es nach über zwei Jahren Reisen besser wissen sollten. Seine Oberschenkel sahen aus wie so ein Eiscreme mix mit Vanille und Erdbeere. Weiß wo die Hose ihn bedeckte und Rot wie ein Hummer wo ihn die Sonne verbrannte.

Sonnenbrand am Bein

Nun waren wir also in Ciudad del Este. Jan packte die Kamera aus und, naja und nichts. Speicherkarte vergessen. Oh man. Leicht gefrustet liefen wir durch die Straßen und schauten uns um. An jeder Ecke wurden wir angequatscht und man versuchte uns den Ramsch anzudrehen, der hier in den Straßen verkauft wird.

Nachdem wir die erste Straße hinter uns gelassen hatten, stellten wir schnell fest, dass hier überall das Gleiche verkauft wird. Billige Fakes so weit das Auge reicht, ein wenig Touristenramsch und hier und da ein wenig Unterhaltungselektronik, die nur unwesentlich günstiger ist als in Deutschland. Da habe ich auf Amazon schon bessere Schnäppchen gesehen.

Die Gegend um die Grenze ist nicht wirklich schön. Es stinkt, ist voll und da Ciudad del Este zudem Schmuggel-Umschlagplatz mit Argentinien und Brasilien ist, sollte man sich hier Nachts nach Ladenschluss besser fern halten – haben wir gehört. Ob es wirklich so ist wissen wir nicht, hatten aber keinen wirklichen Bedarf es heraus zu finden. Das einzig gut war, dass wir endlich mal Açaí-Eis probiert haben. Es war sehr lecker und ist eine Spezialität in Brasilien und den Grenzregionen.

Schnell weg hier und auf nach Hause

Nach ich schätze mal es waren so ca. zwei Stunden, fuhren wir wieder zurück. Da wir noch nicht wissen, wie weit wir mit einer Tankfüllung kommen, fuhren wir sicherheitshalber noch mal zur Tankstelle um voll zu tanken. Beim Absteigen bin ich mit meinem Bein an den heißen Auspuff gekommen und habe mir das Bein verbrannt. Oh mein Gott was waren das für Schmerzen. Binnen Sekunden wurde die Stelle rot und der Schmerz wurde immer schlimmer. Es brannte wie Hölle und der Schmerz zog durch mein ganzes Bein.

Verbrannt am Auspuff

Mit der Wunde sollte ich noch Spaß haben. Ich holte uns ein kaltes Getränk in der Tankstelle und nutze es um die Stelle ein wenig zu kühlen. Dann fuhren wir weiter. Nach ein paar Minuten, gerade als ich anfing mich von dem Schock zu erholen, bemerkten wir, dass der Reifen schon wieder Luft verloren hatte. Zum Glück hatten wir auch dieses Mal eine Tankstelle und eine kleine Werkstatt in unmittelbarer Nähe.

Da die Tankstelle auf der anderen Straßenseite war, entschieden wir uns für die Werkstatt. Ein ca. 14 Jahre alter Junge schraubte hier fleißig an einem Roller, während sein Großvater auf einem Campingstuhl nicht weit ihm saß und das Schauspiel betrachtete. Der Junge verstand sofort was wir wollen als wir auf den Reifen zeigte und füllte uns prompt etwas Luft.

Worst Case

Mit vollem Reifen ging es zurück auf die Straße. Wie gehabt bretterten wir mit 60 Sachen über den Seitenstreifen und wichen dabei den Hubbeln aus. Dann passierte es. Ohne großen Knall aber dafür nicht minder schnell entwich auf einmal sämtliche Luft aus unserem Hinterreifen.

Es war ein sehr unbehagliches Gefühl, das Motorrad fing sofort an zu schwimmen. Bremsen war kaum möglich. Gott sei dank hat Jan jahrelange Erfahrung mit Zweirädern und wusste was zu tun war. Er ließ das Motorrad für sich selbst sprechen und versuchte gar nicht erst voll in die Eisen zu gehen um möglichst schnell stehen zu bleiben. Das hätte nämlich nur unweigerlich dazu geführt, dass wir hingefallen wären und uns weiß Gott was getan hätten.

Auch Gegenlenken hätte wenig Sinn gemacht und uns wahrscheinlich diverse Wunden beschert. Statt dessen versuchte er das Motorrad so gut es ging zu stabilisieren und die Motorbremse den Rest tun zu lassen. Leider war die Straße etwas geneigt und wir steuerten auf den Graben zu. Dieser war jedoch nicht abrupt sondern sehr sanft und lang gezogen. Von der Straße ging es in den Graben hinein und auf der anderen Seite wieder hinauf, wo wir letztendlich stehen blieben.

Unfall in Paraguay

Um ehrlich zu sein wäre ich lieber im Graben gestürzt als auf der Straße doch zum Glück und wahrscheinlich auch dank Jans überlegter Reaktion sind wir mit dem Schrecken davon gekommen und überhaupt nicht hingefallen. Dass muss ihm auch erst mal jemand nachmachen. Als wir abstiegen waren wir voller Adrenalin und zitterten am ganzen Körper.

Unfall abgewendet doch wie gehts weiter?

Nachdem der erste Schock überwunden war stellten wir fest, dass wir mitten im nirgendwo standen. Der letzte Ort kam vor einigen Kilometern und der nächste ist ebenfalls nicht gerade um die Ecke. Um uns herum nur Felder. Na prima. Was nun?

Fahren konnten wir mit dem Motorrad definitiv nicht mehr. Stehen lassen wollten wir es nicht und schieben? Hmm, auch nicht das Wahre. Zu allem Überfluss hatten wir keinen Empfang und selbst wenn wir welchen gehabt hätten, irgendwie klappte schon den ganzen Tag das Internet nicht also hätten wir auch niemandem schreiben können (z. B. unserem Airbnb Host).

Bis nach Hause waren es noch knapp 70 Kilometer. Als wir so da standen, war ich ein wenig am Verzweifeln. Wie sollte es denn jetzt weiter gehen? Wie sollten wir nach Hause kommen? Was ist mit dem neuen Motorrad? Wenn wir es nicht mit nehmen, würde es doch bestimmt geklaut werden. Auf einmal erschien mir meine Brandwunde am Bein und Jans Sonnenbrand gar nicht mehr so schlimm.

Jan blieb jedoch ganz cool. Ich weiß nicht, manchmal glaube ich er hat ein Rad ab. Auf meine Frage, was wir jetzt tun sollen, sagte er ganz locker: “Ist doch klar. Daumen raus halten. Irgendwer wird schon anhalten und uns mitnehmen.”. Dann faselte er etwas von: “Das Universum ist gut und du musst nur daran glauben, dann hält auch jemand an.”, stellte sich an die Straße und fing an die Arme über dem Kopf zu schwenken.

Und das Universum war gut zu uns

Ich weiß nicht mehr genau wie lange wir dort standen aber mehr als 30 Minuten waren es sicherlich nicht. Nach ein paar Minuten hielt ein Rollerfahrer an. Jan erklärte ihm mit Händen und Füßen, dass unser reifen platt war. Der Mann begriff, sagte etwas, was wir nicht verstanden und fuhr weiter. Jan meinte, er fährt nach Hause und holt eine Luftpumpe um den Reifen aufzublasen.

Sicherheitshalber stellte er sich aber wieder an die Straße und fing wieder an zu winken. Kurze Zeit später hielt ein UTE a la Dodge Ram an. Darin saß eine Frau mit ihrem kleinen Sohn. Nachdem wir ihr erklärten, was passiert war, auch sie sprach kein Englisch, verstand aber was wir wollten, bot sie uns an zu einer Werkstatt zu fahren. Na zumindest nahmen wir das an.

Wir verstanden auch, dass sie fragte ob wir das Motorrad mitnehmen wollten oder den Reifen abmontieren konnten. Da wir kein Werkzeug hatten wählten wir die erste Variante. Zu dritt hievten wir die Maschine auf die Ladefläche des Pickups und während ich auf der Rückbank platz nahm, setzte sich Jan auf die Ladefläche und hielt unser Gefährt fest, damit es nicht umfiel.

Gerade als wir los fuhren, sahen wir, wie ein Abschleppwagen ankam und an der Stelle hielt, an der wir zuvor standen. Wahrscheinlich hatte der Rollerfahrer ihn gerufen. Da haben wir ihn wohl ordentlich missverstanden. Dank Magali, unserer Retterin haben wir uns den wahrscheinlich teuren Abschleppwagen gespart. Ein Hoch auf das Universum.

Paraguayische Gastfreundschaft wie sie leibt und lebt

Die Fahrt zurück zur letzten Ortschaft dauerte gar nicht so lange und endete dort, wo wir zuvor unseren Reifen haben aufpumpen lassen. Jedoch auf der anderen Straßenseite. Wir bogen in einen kleinen Hinterhof ein, wo sich ein älterer Mann unser Motorrad anschaute. Mit flinken Händen baute er das Hinterrad aus, befreite den kaputten Schlauch und stellte fest, dass in ihm ein großes Loch klaffte.

Keine 10 Minuten später war ein neuer Schlauch im Reifen und selbiger wieder am Motorrad angebracht. Kostenpunkt: 6 Euro. Während wir auf unser Motorrad warteten, unterhielten wir uns mit Hilfe vom Google Übersetzter mit der Magali, die uns glücklicherweise zur Werkstatt gebracht hatte. Es wurden sogar Facebook Kontakte ausgetauscht, damit wir in Kontakt bleiben konnten. Wirklich sehr nette und hilfsbereite Menschen Leben in Paraguay.

Die Eltern des Mannes saßen ebenfalls nur unweit weg von uns und tranken aus einer Guampa, dem traditionellen Becher für Mate und Tereré. Magalis Sohn hatte etwas durst, ging zu den Großeltern und bekam prompt den Becher hin gehalten und durfte aus der Bombilla, dem metallenen Strohhalm mit Sieb, trinken. Da kommt ein fremdes Kind und es bekommt ohne zu zögern den Becher hin gehalten.

So etwas habe ich in Deutschland noch nie gesehen. Sei es wegen einer überfürsorglichen Mutter oder einem alten Mann der sich fragt, was das Kind für Krankheiten haben könnte. Hier in Paraguay ist das irgendwie ganz anders. Die Menschen sind sehr offen und gerade wenn es um Mate und Tereré geht ist es ein Brauch gemeinsam aus einem Becher zu trinken, da macht es auch nichts wenn der Mittrinker ein fremdes Kind ist, dass man zum ersten Mal sieht.

Endlich nach Hause, naja so fast

Mittlerweile war es später Nachmittag und wir hatten noch eine weite Fahrt vor uns. Den Großteil davon fuhren wir ohne weitere Probleme. Doch kurz vor zu Hause gab es einen Knall und wir saßen plötzlich eine Etage tiefer. Also wieder einmal rechts ran, absteigen und schauen was diesmal passiert war.

Es stellte sich heraus, dass die untere Schraube vom Stoßdämpfer die Biege gemacht hatte und der Stoßdämpfer abgefallen war. Jan steckte ihn wieder drauf und die 5 Kilometer fuhren wir dann langsam bis nach Hause. Erst gegen 20:00 Uhr kamen wir völlig erledigt zu Hause an.

Wir gingen in den Pool und waren dankbar darüber, ohne große Verletzungen wieder hier zu sein. Die Fahrt hätte auch ganz anders aus gehen können. Für mich war die Fahrt ein filmreifer Horrortrip durch Paraguay und wird mir ganz bestimmt für immer in Erinnerung bleiben.

Am nächsten Tag fuhr Jan zum Händler und ließ sich die Mutter vom Stoßdämpfer ersetzen. Im Zuge dessen ließ er auch noch mal alle Schrauben am Motorrad nachziehen, damit uns sowas nicht noch mal passiert. Vermutlich ist der Reifenschlauch auch nur geplatzt, weil er beim Aufziehen des Reifens in China (oder woher das Motorrad stammt) im Mantel eingeklemmt war.

Anders können wir uns nicht erklären, warum wir erst ewig weit fahren konnten um dann schlagartig Luft zu verlieren und nach dem wir den Reifen aufgepumpt haben konnten wir erneut problemlos fahren. Irgendwie muss bei einem Ausweichmanöver der Mantel hin und her gerutscht sein. Mit dem neuen Schlauch sollte das hoffentlich nicht noch mal passieren.