Wir haben während unserer Reise seit 2015 ja schon viel gesehen und so Einiges erlebt, aber dass man den Gästen in einem Ferienort das Fotografieren verbietet, war sogar für uns “alte Hasen” und mittlerweile recht erfahrene Globetrotter eine absolut erstaunliche Neuigkeit.
Klar, wir haben schon öfter mal gesehen, dass man an, in oder um bestimmte Sehenswürdigkeiten nicht fotografieren durfte oder dafür einen kleinen Obolus zur Finanzierung der Einrichtungen bezahlen musste aber ein Fotoverbot in einem ganzen Dorf? Das klang schon zu erstaunlich um wahr zu sein.
Seit wir vor einigen Monaten die Swiss Nomads kennen lernten und sie uns von den schönen Landschaften der Schweiz erzählten, wächst in uns mehr und mehr der Wunsch selbst einmal die dortigen Berge zu erkunden. So kam es neulich, dass ich bei meinen Recherchen auf etwas doch sehr ungewöhnliches stieß. Ich konnte es zunächst gar nicht glauben doch es stellte sich heraus, dass es sich hierbei nicht um einen Aprilscherz handelte.
Im schönen Kanton Graubünden an der Oberengadiner Seenplatte gibt es in der Region Albula doch tatsächlich eine Gemeinde namens Bergün/Bravuogn, in welcher seit Ende Mai 2017 das Fotografieren verboten wurde. In dem kleinen, in der ganzen Schweiz seit 1993/1994 als Dreh- und Handlungsort der Fernsehserie „Die Direktorin“ bekannten 500-Seelen-Dorf wurde per Volksentscheid beschlossen, das Fotografieren unter Strafe zu stellen. Fünf Franken (ca. 4,50€) muss man bei Zuwiderhandlung abdrücken.
Was es in Bergün zu fotografieren gäbe, wenn man denn dürfte
Bergün ist nicht nur für Fans der Fernsehserie einen Besuch wert. Es gibt gemütliche Restaurants mit original historischem Ambiente, in denen ausgezeichnetes Essen kredenzt wird. Von Hotelzimmern aus hat man einen wundervollen Fernblick auf die faszinierende Bergwelt und es gibt neben den natürlich vorhandenen Möglichkeiten zum Wandern auch diverse andere Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Zum Beispiel das Bahnmuseum Albula gegenüber dem örtlichen Bahnhof, welches 2012 im ehemaligen dreistöckigen Zeugenhaus eröffnet wurde. Oder die Reformierte Kirche Bergün, welche romanischen und spätgotischen Stil kombiniert. Gebaut wurde sie 1188 und um 1500 erneuert. Heute steht sie unter Denkmalschutz und glänzt mit ihrem schön bemalten Innern.
Auch interessant dürfte das 1906 erbaute Kurhaus im Jugendstil sein, welches 2012 vom ICOMOS Schweiz zum historischen Hotel des Jahres ausgezeichnet wurde. Eisenbahnfreunde werden neben dem Bahnmusem außerdem von der Albulabahn begeistert sein, welche mit ihren Viadukten und Kehrtunnels zu glänzen weiß. Am besten besucht man einfach das am Dorfplatz “Plazi” gelegene Tourismusbüro „Bergün Filisur Tourismus“ und erkundigt sich über all die örtlichen Sehenswürdigkeiten.
Geheimtipp: Montags findet abends ein informativer und interessanter, geführter Kulturspaziergang durch das Dorf statt. Der charmante ortsansässige Reiseführer Fredo Falett führt Interessierte durch den Ort und glänzt mit seinem Wissen und unterhält mit zahlreichen Ankedoten rund um das Dorfleben.
Ein Besuch im Winter lohnt sich fast noch mehr
Besonders im Winter würde ich dem Dorf gerne mal einen Besuch abstatten. Annika hat es zwar nicht so mit Schnee und Eis aber ich bin leidenschaftlicher Snowboarder. In Berügn gibt es es nämlich das Skigebiet Darlux mit 25 km Pisten auf bis zu 2552 Höhenmetern.
Sessel- und Skilifte sorgen für den bequemen Aufstieg aber selbst wer sich nicht auf Bretter traut, für den gibt es im Winter etwas spaßiges zu erleben. Bergün besitzt nämlich die mit 6 km längste Naturschlittenbahn Europas. Am Bahnhof kann man sich einen Schlitten mieten und von der Rhätischen Bahn den Berg hinauf bringen lassen. Von dort gehts dann wieder bergab. Ein Spaß für Groß und Klein.
Geheimtipp: Jedes Jahr findet im Januar ein internationales Mountainbike Downhill Rennen statt. Dann wird die Schlittelbahn gesperrt und Bike-Freaks stürzen sich wagemutig den Berg hinunter.
Das Fotografierverbot
Im Tourismusbüro kann man sich auch gleich über das Fotografierverbot erkundigen. Fragt man dort nach, dürfte man mit Sicherheit den ein oder anderen Lacher kassieren. Denn die Wahrheit ist, dass das Fotoverbot zwar per Volksentscheid beschlossen, jedoch vom Gemeindepräsident per “kollektiver Sonderbewilligung” ausgehebelt wurde.
Hinter dem Fotografierverbot steckt vielmehr eine ausgeklügelte Marketingkampagne, die dem Dorf zu mehr Bekanntheit und somit mehr Tourismus verhelfen sollte. Und es funktionierte prächtig. Das Dorf war eine Zeit lang in aller Munde und wie du siehst, bin auch ich so darauf aufmerksam geworden.
Und was kommt als nächstes?
Wenn man fertig mit Bergün ist, kann man in gut dreieinhalb Stunden Fahrt über Chur, Bad Ragaz, Zürich, Baden und Aarau die Bundesstadt und de facto Hauptstadt der Schweiz ansehen: Bern. Wie noch so viele andere Städte steht auch diese Stadt noch auf unserer Bucketlist und will noch irgendwann von uns besichtigt werden.
Besonders interessierten wir uns für die zahlreichen historischen Gebäude in der als UNESCO-Welterbe geführten Berner Altstadt. Beeindruckende Bauten wie das Münster, die benachbarte Burgerbibliothek, der Stadtpalais Erlacherhof sowie die mittelalterlichen Brücken und speziell der Kindlifresserbrunnen und die anderen bunten Figurenbrunnen sollen einen unvergleichlichen Charme versprühen. Ideal um an warmen Tagen mal die Füße hinein zu halten.
Als Übernachtungsoption bietet sich als Hotel in Bern das Ador Businesshotel in der Laupenstraße, nahe des Hauptbahnhofs in der Innenstadt an. Dort ist es angenehm ruhig und man liegt recht zentral, was das Erkunden der Stadt ungemein erleichtert. Die Zimmer sind hell und modern eingerichtet und bewohnbar mit ein bis drei Personen. Neben Frühstück, obligatorischem WLan und einer Flasche Mineralwasser ist im Hotelpreis außerdem ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr im Preis mit inbegriffen. Auch Seminare lassen dich dort Veranstalten. Vom kleinen Seminarraum bis zum Saal für bis zu 260 Teilnehmer ist für jede Größe etwas dabei.
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