Unser Besuch auf dem Zuckerhut in Rio de Janeiro

Der Zuckerhut in Rio de Janeiro gilt neben dem Cristo Redentor als das Wahrzeichen von Rio. In der Landessprache (Portugiesisch) heißt er Pão de Açúcar. Übersetzt heißt das Zuckerbrot. Im Deutschen trägt den Namen Zuckerhut, da seine Form – wer hätte es gedacht – an einen Zuckerhut erinnert. Einen Zuckerhut wie man ihn etwa noch bei Feuerzangenbowle verwendet.

Da der Zuckerhut ein absolutes Muss und ein Highlight bei jedem Besuch in Rio ist, wollten auch wir ihn uns natürlich nicht entgehen lassen. Kurzerhand riefen wir uns ein Uber und fuhren zu Seilbahnstation am süd-westlichen Ende der Halbinsel Urca.

Der Zuckerhut

Der Zuckerhut in Rio ist ein 396 Meter hoher Granithügel und Aushängeschild der Stadt. Er befindet sich in der Guanabara-Bucht umgeben von diversen Buchten, kleinen Inseln, riesigen Felsen und traumhaften Stränden – und die Aussicht ist einfach fantastisch.

Der Berg besteht aus gneisartigen Graniten, welche vor etwa 560 Millionen Jahren während einer Gebirgsbildungsphase entstanden. Bereits bei seiner Entstehung hatte der Zuckerhut seine dom- oder kegelförmige Gestalt. Im laufe der Zeit lösten sich aufgrund von Sonneneinstrahlungen und Temperaturunterschieden Gesteinsplatten – er schälte sich quasi – und so wurde seine typische Form weiter verstärkt.

Geschichte

Im Jahr 1565 entdeckten portugiesische Seefahrer den Zuckerhut in Rio und gründeten an dessen Fuße eine Siedlung Namens São Sebastião do Rio de Janeiro. Bis zum Jahr 1817 war der Zuckerhut recht unbekannt und galt als unbesteigbar. 1817 bestieg die englischen Bergsteigerin Henrietta Carstairs den Granitfelsen und der Zuckerhut wurde in der Welt bekannter.

Im Jahr 1912 gelang dem Zuckerhut in Rio der große Durchbruch, denn der erste Abschnitt der Seilbahn auf den Berg Morro da Urca wurde gebaut. Die allererste Seilbahn und Gondel wurde übrigens von einem Kölner Unternehmen gebaut – Qualität made in Germany. Ein Jahr später wurde dann auch der zweite Abschnitt auf die Spitze des Zuckerhutes mit einer Seilbahn versehen.

1972 wurde die Steilseite des Zuckerhuts erstmals von einer deutsch-österreichischen Bergsteiger Gruppe durchstiegen. In diesem Jahr wurde auch die Seilbahn komplett Neugebaut und mit vollverglasten Gondeln ausgestattet.

Seilbahn

Die Seilbahn auf den Zuckerhut in Rio gibt es seit dem Jahr 1912 und nennt sich im Volksmund O Bondinho. Ihr offizieller Name lautet jedoch Teleférico do Pão de Açúcar. Die fahrt mit dieser Seilbahn ist sensationell, da ihre Kabine komplett verglast ist, sodass man während der Fahrt eine atemraubende Aussicht auf die umliegende Landschaft genießen kann.

Die Fahrt mit der Seilbahn verläuft in zwei Etappen. Bis zur ersten Plattform auf dem Berg Morro da Urca sind es 226 Meter. Schon von hier hat man eine tolle Aussicht auf Rio. Hier oben gibt es Restaurants, Souvenirläden und sogar eine Diskothek.

Der zweite Streckenabschnitt führt bis auf den Gipfel des Zuckerhuts. Auch hier gibt es mehrere Aussichtsplattformen, Restaurants und Shops. Die Aussicht von hier oben ist ein absoluter Traum, da man hier eine 360° Rundumsicht genießen kann.

Anreise & Preise

Die Talstation der Seilbahn liegt an der Praça General Tibúrcio. Von überall aus Rio kannst du mit Bussen, Taxis oder Uber problemlos zur Talstation gelangen. Die Seilbahn hat täglich von 8:00 Uhr bis 22:00 Uhr geöffnet. In der Zeit zwischen 10:00 und 11:00 Uhr sowie zwischen 14:00 und 15:00 Uhr sind sehr viele Touristen auf dem Zuckerhut in Rio unterwegs.

Ich empfehle dir nach Möglichkeit direkt um 8:00 Uhr mit der Seilbahn hoch zu fahren. Zu dieser Zeit ist noch recht wenig los und du kannst dir alles in Ruhe anschauen. Zum Fotos machen eignet sich auch besser der Vormittag, da man Richtung Cristo kein Gegenlicht hat. Wir waren gegen 9:00 Uhr auf dem Gipfel und hatten die Aussichtsplattformen teilweise ganz für uns alleine.

Aktuelle (März 2017) kostet das Ticket für die Seilbahn 76 Real (bei unserem Aufenthalt ~23€) pro Person. Ein stolzer Preis aber das Erlebnis bleib unbezahlbar. Wir waren sehr froh und glücklich diesen Ausflug gemacht zu haben. Rio ist eh ein verhältnismäßig teures Pflaster und man ist ja auch nicht alle Nase lang da, da kann man sich das schon mal gönnen.

Tipps:

Hubschrauberflüge über Rio:  Von der ersten Plattform aus kann man Hubschrauberflüge unternehmen. Wie lange du fliegen willst kannst du dabei selber entscheiden. Zwischen 7 und 60 Minuten kannst du diverse Zeiten wählen. Je länger du Fliegen möchtest umso teurer wird es insgesamt, doch der Preis pro Minute wird günstiger. Die preise liegen bei 7 Minuten – 320 Real (97€) bis 60 Minuten 1860 Real (563€).

Wanderung zur ersten Plattform: Es ist möglich bis zur ersten Plattform also auf den Berg Morro da Urca zu Wandern. Die Wanderung dauert 40 Minuten und erfordert keine Vorkenntnisse. Der Weg beginnt am Naturpark bei der Pista Claudio Coutinho am Praia Vermelha Strand. Man passiert den Eingang und folgt der Strecke entlang des Wassers. Zeitnah geht es links auf Holzstufen den Berg hoch. Hier folgst du einfach der Beschilderung und gehst immer weiter nach oben. Der Weg führ permanent durch gut schattigen Wald, dennoch kann es im Sommer ziemlich heiß werden.

Klettern auf den Zuckerhut: Wer es gerne noch sportlicher mag, kann auch bis zur Spitze des Berges klettern. Es gibt verschiedene Routen, die das ganze Jahr über geklettert werden können. Dabei muss man nicht mal ein Profi sein. Die einfachste Route ist sogar für absolute Einsteiger geeignet, liegt morgens jedoch in der Sonne, wodurch es sehr warm werden kann. Nachmittags liegt sie jedoch im Schatten, so dass angenehmes Klettern möglich ist. Geführte Tourine gibt es für ca. 350 Real (ca. 105€).

So war unser Besuch auf dem Zuckerhut in Rio

Von unserem Airbnb bis zum Zuckerhut waren es knapp 10 Kilometer. Um 7:00 Uhr standen wir auf, zogen uns an, frühstückten, packten unseren Rucksack und riefen uns wie immer ein Uber. Bis zu diesem Tag hatte es mit Uber in Rio immer problemlos geklappt und wir wurden wenige Minuten nach dem Bestellen zu Hause abgeholt.

Heute war aber irgendwie der Wurm drin und ständig wurde unsere Fahrt kurz vor der Ankunft des Fahrers gecancelt. Es dauerte über eine halbe Stunde bis uns endlich ein Uber zu Hause abholte. Eigentlich wollten wir pünktlich um 8:00 Uhr an der Seilbahn sein, doch so fuhren wir erst um kurz nach 8:00 Uhr zu Hause los.

Wir waren um 8:40 Uhr an der Seilbahn. Zum Glück war zu dieser Zeit noch sehr wenig los. Wir kauften uns unsere Tickets und mussten nicht mal anstehen, da die Kassen komplett leer waren. Dann gingen wir hoch zur Seilbahn. Dort stand auch schon eine Gondel, welche gerade los fahren wollte.

Wir liefen schnell los um sie noch zu erwischen und unmittelbar nach dem Scannen unserer Tickets direkt vor der Tür der Gondel von einem Security Mann gestoppt. Dieser wollte uns nicht in die Gondel lassen und erzählte irgendetwas von wegen Permission für die Kamera.

Wir wussten absolut nicht was er von uns wollte, folgten ihm allerdings. Er führte uns in ein kleines Büro, wo wir ein Formular unterschreiben mussten. Es war auf Portugiesisch und wir haben keine Ahnung, welche Waschmaschine wir nun gekauft haben. Anschließend durften wir zurück zur Gondel, welche jedoch ohne uns abgefahren war und warteten die nächste.

Nach rund 10 Minuten durften wir dann endlich mit der nächsten Gondel zur ersten Plattform fahren. Die Gondel war ziemlich voll, die Plattform dafür wie leer gefegt. Lange hielten wir uns hier allerdings nicht auf, denn wir wollten die Ruhe vor dem Sturm nutzen um auf die Spitze des Zuckerhutes zu fahren.

Also rein in die zweite Gondel und ab nach ganz oben. Dort angekommen war es tatsächlich noch relativ leer. Wir konnten die grandiose Aussicht genießen, machten Bilder, Videos und Selfies. Es war schon sehr toll so fast alleine dort oben zu stehen und Rio von oben zu genießen. Es war ein absolut magischer Moment selber auf dem Gipfel des Zuckerhutes zu stehen.

Nachdem wir uns alles angeschaut hatten und die Aussicht genug genossen hatten, fuhren wir zurück zur ersten Plattform und schauten uns dort in Ruhe um. Auch hier hatten wir ein wirklich traumhafte Aussicht auf Rio. Wir setzen uns auf eine der vielen Bänke und genossen einfach die Zeit und die Aussicht hier oben. All zu lange blieben wir allerdings nicht, denn es wurde schon wieder ganz schön heiß.

So schauten wir uns noch ein letztes mal um und genossen die Aussicht auf den vor uns liegenden Zuckerhut. Die Fahrt nach unten ging ziemlich schnell und beim Aussteigen sahen wir die vielen Menschenmassen, welche auf dem Weg nach oben waren. Zum Glück waren wir so früh dort und hatten die zwei Berge fast für uns alleine.

Fazit

Wenn du das erste mal in Rio de Janeiro bist, dann solltest du dir einen Besuch auf dem Zuckerhut nicht entgehen lassen. Neben dem Cristo ist er das Wahrzeichen von Rio und weltweit bekannt. Die Fahrt mit der Seilbahn und die Aussicht vom Gipfel sind absolut atemraubend und einmalig. Auch wenn die Tickets ein paar Euros kosten, sind sie es meiner Meinung nach absolut wert. Es war ein unvergessliches Abenteuer welches mir immer in Erinnerung bleiben wird.

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Unser Besuch beim Cristo Redentor und Die Escadaria Selaron Fließentreppe

Mehr Bilder aus Rio de Janeiro und der ganzen Welt findest du übrigens auf unserem Instagram Account. Die passenden Videos von unseren Reisen gibt es auf YouTube.

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