Meine liebsten Sehenswürdigkeiten in Bangkok
Bangkok hat es mir echt angetan. Jan und ich waren im Januar 2017 schon das dritte mal dort und auch dieses mal gab es wieder einige Sehenswürdigkeiten in Bangkok zu entdecken, die wir zuvor noch gar nicht auf dem Schirm hatten. Wir waren definitiv noch nicht zum letzten mal in Bangkok und ich präsentiere dir nachfolgend meine bisherigen Favoriten, welche du bei einem Besuch unbedingt mal ansehen solltest.
1. Die Khao San Road
Die Khao San Road ist wohl die bekannteste Straße der Stadt. Unter Backpackern und Touristen zählt sie zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Bangkok. Die Straße ist gerade mal 400 Meter lang und gesäumt von Hotels, Hostels, Kneipen, Restaurants, Straßenhändlern, Tätowiershops, Maßschneidereien, Masseuren und Reisebüros.
Von der Khao San Road aus gelangt man zu weiteren kleinen Gassen mit noch mehr Bars, Restaurants und Ho(s)tels. Die Parallelstraße Soi Rambuttri befindet sich direkt neben der Khao San Road und ist, wie auch die Khao San Road, für den normalen Autoverkehr gesperrt – was nicht heißt, dass hier nicht doch ab und zu mal ein Auto, Lieferwagen oder Tuktuk durch fährt.
Entstanden ist die Khao San Road während der Regierungszeit von König Chulalongkom im Jahre 1921. Auf einer berühmten alten Postkarte aus dieser Zeit lassen sich bereits einige hölzerne Geschäftshäuser an beiden Seiten der Straße erkennen. Den Namen Khao San Road erhielt die Straße übrigens von der Ware die hier früher hauptsächlich Verkauft wurde. Übersetzt heißt Khao San nämlich so viel wie “Straße des (ungekochten, weißen) geschliffenen Reises”.
Im Laufe der Zeit hat sich diese Straße allerdings sehr gewandelt. Die Preise sind in die Höhe gestiegen, viele kleine Geschäfte mussten schließen, Hostels wurden renoviert und zu Mittelklassehotels umgebaut. Heute ist die Khao San Road darauf ausgelegt Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dennoch ist für mich die Khao San Road ein absolutes „must see“ in Bangkok.
Besonders abends macht es Spaß durch die Straße zu schlendern und das bunte Treiben zu beobachten. Alle 20 Meter dröhnt ein andere Song aus den Lautsprechern der Bars und mit laminierten Preislisten in der Hand versuchen die Einheimischen Touristen zu Fußmassagen zu überreden.
Weiterhin kommen gewisse Händler nur abends hier her. Sobald es dunkel wird steigt die Zahl der Streetfood Läden rapide und man findet die ungewöhnlichsten Leckereien wie Skorpione, riesige Spinnen, Heuschrecken oder Maden. Mindestens einmal im Leben sollte man das probiert haben. Es schmeckt gar nicht so schlecht wie man zuerst denkt.
2. Benjakiti Park
Der Benjakiti Park befindet sich neben dem Queen Sirikit National Convention Centre an der gleichnamigen MRT Station und ist in mitten der Metropole eine Oase der Ruhe und Entspannung. Auf einer Größe von rund 20,8 Hektar finden sich diverse Spazierwege, welche dazu einladen einen Nachmittag im Park zu verbringen. Direkt am Parkeingang können sogar Fahrräder zur Erkundung ausgeliehen werden.
Beliebt ist es den ca 2km langen Rundweg um den See zu joggen, wobei wir davon in der Mittagssonne abraten würden. Mein persönliches Highlight war der Blick auf die Skyline von Bangkok, welche besonders zum Sonnenuntergang sehr sehenswert sein soll. Mir hat sie jedoch auch tagsüber sehr gut gefallen.
Im Herzen des Parks befindet sich der Ratchada Lake, ein künstlicher See umgeben von farbenprächtige Blumen und exotische Pflanzen. Es besteht die Möglichkeit den See mit einem Kanu oder einem Tretboot zu erkunden. Das ist mit 40 Baht (ca. 1€) für eine halbe Stunde ein angemessener Preis.
Des weiteren gibt es im Park noch einen kleinen Skatepark. Wer gerne Sport macht kann die kostenlosen Fitnessgeräte benutzen. In einem buddhistischem Meditationszentrum kannst du deinen Körper und Geist in Einklang bringen. Der Kontrast zwischen exotischen Pflanzen, einem idyllischen See und den gigantischen Wolkenkratzern ist enorm und genau deshalb ist der Park für mich eine Top Sehenswürdigkeit in Bangkok.
Unmittelbar vorm Park stehen fast den ganzen lang, er ist nämlich nur von 5:00 bis 20:00 geöffnet, Straßenhändler die eisgekühlte Getränke, frisches Obst, Fleischspieße und Suppen verkaufen. So ist auch für das leibliche Wohl gesorgt und man kann unbesorgt im Schatten der Bäume ein Nickerchen halten.
Der Park ist übrigens noch gar nicht so alt. Er entstand erst 2008 als die Thailand Tabacco Monopoly alle ihre Fabriken nach Chiang Rai verlegte. Zuvor wucherte hier wilde Vegetation und es gab lediglich ein paar Fabriken die zur Tabakproduktion gehörten.
3. MBK Center
Das Mah Boon Krong Center oder kurz MBK ist eine riesige Shopping Mall. Ich war in meinem Leben noch nie in einem so riesigen und überfüllten Einkaufszentrum. Täglich besuchen bis zu 100.000 Menschen das MBK Center, denn es ist sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen sehr beliebt. Vor allem junge Thais gehen hier gerne bummeln und machen ca. 1/3 der täglichen Besucher aus. Dennoch sind die Hälfte aller Besucher Touristen. Das verbleibende Sechstel sind ältere Thais.
Das MBK Center befindet sich mitten in Bangkok, ist 330 Meter lang und sieben Stockwerke hoch. Insgesamt gibt es in dieser Shopping Mall mehr als 2.000 verschiedene Läden. Um die Dimension besser zu verstehen: Eine Shopping Mall in Deutschland hat so um die 100 bis 250 Läden. So war das MBK Center bei seiner Eröffnung eine ganze Zeit lang die größte Mall in Asien, doch auch wenn sie dies schon lange nicht mehr ist, so zählt sie doch zu den ältesten Megamalls der östlichen Welt.
Jedes Stockwerk hat seine eigene Spezialisierung. So gibt es auf einem Stockwerk beispielsweise fast ausschließlich Kleidung, auf einem Anderen Elektronik und dem nächsten wiederum fast nur Essen. Vor allem wegen der großen Auswahl an elektronischen Geräte ist das MBK Center sehr beliebt. Kameras, Handys, Computer – hier findet man alles was das Herz begehrt. Günstig ist es deswegen noch lange nicht.
Das Klientel der hier Einkaufenden vornehmlich besser betucht. “Reiche” Touristen und Thais lassen hier ihr Geld. Der ärmere Teil der Bevölkerung geht derweil auf Märkte. Ringsherum befinden sich Läden mit abschließbaren Fronten während in der Mitte des Schiffes unzählige kleine Stände aufgebaut sind. Nur so ist möglich auf die wahnwitzige Zahl der Läden zu kommen.
Währen die festen Läden auch feste, meist höhere Preise haben, kann man an den vielen Ständen problemlos handeln und sollte sich niemals mit dem genannten Preis abgeben, wenn man etwas haben will. Die Konkurrenz ist hoch und das wissen die Ladenbesitzer. Die beste Methode um zu prüfen ob du einen guten Preis hast, ist es einfach weg zu gehen, wenn er dir noch zu hoch erscheint. Ruft der Verkäufer dir nicht hinterher, hast du seine Schmerzgrenze erreicht.
Aber das ist kein Problem, denn zwei Meter weiter wartet schon der nächste Stand mit den gleichen Waren. Generell kann ist die Auswahl nicht so groß wie man zuerst vermutet. Viele Läden bieten das absolut gleiche Sortiment und so braucht man nicht jeden Laden unter die Lupe nehmen. Trotzdem sollte man sich das Spektakel einmal ansehen.
4. Art in Paradise
Art in Paradise ist ein interaktives 3D Kunstmuseum im vierten Stock der Esplanade Shopping Mall. Es ist ein Museum der etwas anderen Art. Ist es sonst verboten Ausstellungsstücke zu berühren ist man hier herzlich eingeladen selbst Teil der Kunstwerke zu werden.
Auf zwei Etagen verteilen sich etwa 150 Gemälde welche in verschiedene Bereiche wie Unterwasser oder Fantasy unterteilt sind. Wenn du also schon immer mal auf einem Fliegenden Teppich sitzen wolltest bist du hier genau richtig. Zum Art of Paradise 3D Museum haben wir einen separaten Artikel mit vielen Bildern geschrieben.
Manche der Kunstwerke wirken täuschend echt und es gibt auch ein paar optische Täuschungen, die selbst dann noch verblüffen, wenn man weiß wie sie funktionieren und wenn man direkt davor steht. Ein Besuch dauert ca. 1 bis 2 Stunden und ist definitiv lohnenswert.
5. Flugzeugfriedhof
Der Flugzeugfriedhof (oft auch Airplane Graveyard genannt) ist ein mysteriöser Ort etwas östlich des Stadtzentrums. Mitten in der Stadt zwischen Wolkenkratzern liegen auf einer großen Wiese mehrere kleine und große Flugzeugwracks, darunter sogar ein noch fast vollständiger erhaltener Rumpf, welcher von innen allerdings ausgeschlachtet ist.
Das mysteriöse an diesem Flugzeugfriedhof ist die Tatsache, das niemand so genau weiß wie die Wracks dorthin gekommen sind. Auch im Internet findet man über diesen Ort nur wenig Informationen. Auf dem Areal lebt eine Familie in Baracken aus ausgeschlachteten Flugzeugteilen. Diese Familie hat um das Gelände einen Zaun gezogen und verlangt nun 200 Baht (ca. 5€) Eintritt pro Person.
Man braucht aber etwas Glück denn sie lassen nicht an jedem Tag Besucher hinein. Als wir da waren, wurden wir mit “No, no, go away” weg gewunken. Wir wedelten mit dem Eintrittsgeld doch scheinbar erwischten wir den falschen Tag, da heute der Besitzer des Grundstückes vorbei kommen wollte. Zumindest sagte uns das ein andere Tourist, der schon vorm Zaun stand als wir ankamen.
Ich vermute jedoch, dass bei unserem Besuch aufgrund von Hahnenkämpfen geschlossen war, denn wir konnten einige Männer um einen Ring mit zwei kämpfenden Hähnen sitzen sehen. Das Foto oben entstand übrigens von der Straße aus also war es eigentlich gar nicht so schlimm, dass wir nicht herein kamen obwohl wir gerne mal ein Flugzeugwrack von innen gesehen hätten.
6. Grand Palace – Königspalast
Der Grand Palace, auch Königspalast genannt, war die offizielle Residenz der Könige von Thailand vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Der gesamte Komplex besteht aus einem rund 2,6 Quadratkilometer großen Gelände am Ostufer des Chao Phraya River.
Heute kann man für 500 Baht (ca. 13,25 Euro) den Großteil des Palastes besuchen. Lediglich der südliche Teil ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Man sollte jedoch auf passende Kleidung achten. Lange Hosen oder Röcke sind Pflicht. Auf den Straßen rund um den Palast kann man für 50 bis 100 Baht – je nach Verhandlungsgeschick – eine Hose kaufen, falls man keine dabei hat. Auch geschlossene Schuhe sollte man anhaben. Ansonsten kann es passieren, dass man nicht herein gelassen wird.
Deine Kleidung sollte “respektvoll” sein aber wir haben im Palast auch Leute mit Sandalen und Flipflops rumlaufen sehen. Wahrscheinlich kommt es auch ein bisschen darauf an, wer gerade vorm Eingang Wache steht.
Seit 1782 wurde der Tempel immer wieder erweitert und umgebaut. Es wurde auch öfter mal ein Gebäude abgerissen um einer neuen Anlage platz zu machen. Die heutigen vier Hauptteile sind der äußere Hof, der zentrale Hof, der innere Hof und der Wat Phra Kaeo – der Tempel des Smaragd Buddha.
Jeder Teil hatte in der Vergangenheit seine eigene Funktion und beherbergte bestimmte Personengruppen. Im inneren Hof waren beispielsweise nur Frauen zugelassen, weswegen er auch von einer hohen Mauer umgeben war und von weiblichen Wachen bewacht wurde. Noch heute erkennt man ihn an den weiblichen Statuen vor den Eingängen. Der südlich gelegene äußere Hof beherbergte die Ministerien, mit denen der König häuft zu tun hatte.
Der zentrale Hof besteht wiederum aus vier Bereichen, welche ebenfalls verschiedenen Zwecken wie z. B. der Krönungszeremonie dienten. Er ist der beeindruckendste Bereich des Palastes mit seinen riesigen bunten Statuen und den Gebäuden mit den für Thailand typischen geschwungenen Dächern.
Auch wenn der Eintritt für thailändische Verhältnisse nicht gerade günstig ist lohnt sich ein Besuch alle Male. Man sollte nur genügend Wasser und vielleicht einen Hut oder eine Kappe einpacken, denn die Sonne kann vor allem mittags ziemlich brennen und durch die Mauern und Gebäude geht in der Anlage kaum Wind.
7. Standing Buddha
Der Standing Buddha oder auch Luang Pho Tho ist eine 32 Meter hohe Buddha Statue, welche sich im Wat Intharawihan Tempel befindet. Der Tempel liegt im nördlichen Teil des Bezirks Phra Nakhon nicht weit von der Khao San Road entfernt. Die riesige Buddha Statue ist mit Mosaik-Steinchen aus farbigem Glas und 24-karätigem Gold bedeckt. Eine 32 Meter hohe Buddha Statue ist definitiv eine der Top Sehenswürdigkeiten in Bangkok.
Man fühlt sich nahezu wie eine winzige Ameise wenn man vor der gigantischen Statue steht. Ringsherum um die Statue befindet sich eine kleine Tempelanlage mit zwei Friedhöfen. Hier werden die Toten jedoch nicht in der Erde begraben sondern eingeäschert und in ihrer Urne in der Wand beerdigt. So ziehen sich mehrere Reihen mit jeweils einer Hand voll Etagen durch das Areal.
Vor vielen Gräbern hängen Blumen, Räucherstäbchen und Opfergaben mit Reis und Münzen. Viele Gräber sind außerdem mit Fotos der verstorbenen geschmückt, welche sich in aufwändig verzierten goldenen Rahmen befinden. Weiterhin gibt es unterschiedlichste Statuen von denen viele Dämonenfratzen haben und Mönche sitzen und beten vor den Schreinen, die man hier ebenfalls überall findet.
8. Golden Buddha
Im Wat Traimit gibt es eine besondere Buddha Statue. Besonders ist sie aufgrund ihrer Geschichte. Der Wert der drei Meter hohen Statue, deren Körper aus Gold besteht, war nämlich bis 1955 vollkommen unbekannt. Sie war nämlich vollständig mit Gips eingekleidet. Bauarbeiten sorgten dafür, dass der Gips bröckelte und das Gold zum Vorschein kam.
Vor 700 Jahren, als die Statue entstand, war es eine gängige Praxis wertvolle Statuen wertlos erscheinen zu lassen um Schätze wie diesen vor Plünderern zu schützen. Damals herrschten oft Kriege und alles was von Wert war, wurde von den Siegern mitgenommen. Eine 5,5 Tonnen schwere Steinstatue wäre damals sicherlich weniger begehrenswert gewesen aber dennoch fand sie ihren Weg um das Jahr 1500 nach Bangkok.
Der Sockel ist mit ca 4% Goldanteil der noch günstigste Teil der Statue, welche sich in 9 Teile zerlegen lässt. Der Körper schlägt mit 40% zu Buche. Der Kopf besteht auf 80% Gold und der Dutt ist mit 45kg Gold mit einem Reinheitsgrad von 99% der wohl teuerste Haarknoten der Welt. Insgesamt bringt die Statue einen Wert von ca. 250 Millionen USD auf den Tisch.
Doch nicht nur die Statue, auch der Wat Traimit selbst ist ein wahrer Augenschmaus. Komplett in Weiß mit einem goldenen Dach thront das pompöse Gebäude über die umliegenden, eher niedrigeren Häuser der unmittelbaren Umgebung. Betreten das man das Obergeschoss übrigens nur ohne Schuhe. Der Eintritt für den Tempel beträgt 100 Baht und vor der Tür des Raumes mit dem Buddha sitzt stets ein Thai, der für das Betreten und Fotografieren weitere 40 Baht verlangt.
Schlusswort
Das waren meine persönlichen Highlights in Bangkok. Es gibt noch viele weitere Tempel, Attraktionen, Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten aber diese Liste soll ja auch nicht Objektiv sein sondern spiegelt meine subjektive Wahrnehmung wieder. Wenn du gerne noch mehr über Thailand erfahren willst, kann ich dir mein Thailand Buch ans Herz legen.
Warst du schon mal in Bangkok? Falls ja, welche Sehenswürdigkeiten haben dir besonders gut gefallen? Lass es mich in den Kommentaren wissen.
Liebe Annika,
Das sind ja schon sehr coole Sehenswürdigkeiten in Bangkok. Ich fand noch den Lumphini Park und Nachtmarkt sehr schön und wir hatten eine mega-geniale Aussicht auf Bangkok von oben von der Sky Bar im Lebua Hotel aus.
LG Annika
Was ebenfalls sehr cool ist, ist das Kondom Restaurant. Nicht nur leckeres Essen, sondern auch eine einmalige Erfahrung. Garantiert. Mehr Infos dazu hier: https://hubsociety.co/foodblog-magazin/das-kondom-restaurant-in-bangkok/