Der Cristo Redentor in Rio de Janeiro

Der Cristo Redentor (deutsch: Christus der Erlöser) ist die Hauptattraktion in Rio de Janeiro. Jeder, der Rio zum ersten mal besucht, wird zwangsläufig auch den Cristo Redentor besuchen – wir waren da keine Ausnahme. Die Christus Statue gehört nämlich zu den neuen sieben Weltwundern und jährlich wollen rund zwei Millionen Besucher den Erlöser aus nächster Nähe sehen. Ihn und eben auch den atemberaubenden Blick auf ganz Rio.

Allgemeines zum Cristo Redentor

Der Cristo Redentor befindet sich auf dem rund 710 Meter hohen Berg Corcovado im Tijuca Nationalpark. Der Bau dieser gewaltigen Statue hat ganze 5 Jahre gedauert, bis sie im Jahre 1931 endlich eingeweiht wurde. Ab seiner Einweihung bis zum Jahr 1982 war sie die höchste Christusstatue der Welt und ist aktuell (Stand 2017) noch die sechsthöchste ihrer Art.

Der Cristo Redentor ist 30 Meter hoch und steht auf einem acht Meter hohen Sockel. Die gewaltige Handspannweite ist mit 28 Metern fast so breit wie die Statue hoch ist. Die offenen Arme des Cristo Redentor sollen die ihr zu Füßen liegende Stadt Rio und deren Bewohner beschützen. Im Sockel befindet sich außerdem eine kleine, geweihte Kapelle.

Fun-Fact: Nach einem Besuch des Erzbischofs von Lissabon im Jahre 1934 war dieser so begeistert von der Statue, dass er alles in die Wege leitete, damit Lissabon auch einen Christus bekam. Man sagt aus Respekt ist dieser jedoch 2 Meter kleiner geworden. Dafür steht der Jesus in Lissabon auf einem 75 Meter hohen Sockel.

Anreise zum Erlöser

Um zum Cristo zu gelangen gibt es prinzipielle drei Möglichkeiten. Von Cosme Velho fährt eine alte Zahnradbahn im 30 Minuten Takt. Die Fahrt dauert rund 20 Minuten und soll sehr schön sein. Die Bahn ist aber auch sehr voll und man muss teilweise lange Warten – vor allem wenn man nicht früh morgens schon kommt.

Von der Copacabana aus (z. B. von Praça do Lido) fahren Minibusse direkt hoch bis zum Cristo. Die Tickets kann man quasi überall an der Copacabana buchen und die Busse fahren je nach Anbieter alle 15 bis 30 Minuten zwischen 8:00 Uhr morgens und 5:00 abends.

Eine weitere Möglichkeit ist es mit einem Taxi oder mit Uber zu fahren, wobei Uber wesentlich günstiger ist. Mit dem Auto fährt man zu einem Platz namens Paineiras Corcovado, wo man sich das Eintrittsticket kaufen kann. Von dort muss man jedoch das letzte Stück (ca. zwei Kilometer) zur Statue mit einem Shuttlebus fahren. Die Fahrt ist im Eintrittspreis mit inbegriffen.

Wir haben uns für die letzte Variante entschieden und sind ganz bequem von unserem Airbnb aus mit Uber zum Parkplatz Paineiras gefahren. Hier haben wir uns die Tickets gekauft und saßen wenige Minuten später im Shuttle Bus, welcher uns zum Cristo und wieder zurück gefahren hat.

Natürlich nicht ohne vorher noch einen Schockmoment gehabt zu haben. Nachdem wir uns draußen an einem Ticketautomaten per Kreditkarte die Tickets gekauft hatten, spuckte der Automat den Bon nicht bzw. nur Teilweise aus. Man musste aber beim Kauf die Abfahrtszeit wählen, welche bei uns nur 5 Minuten in der Zukunft lag.

Zum Glück waren die Mitarbeiter im Gebäude sehr hilfsbereit und obwohl sie kaum englisch sprachen, verstanden sie direkt unser Problem als wir ihnen den halb zerrissenen Beleg zeigten, den wir aus dem Automaten gezerrt hatten. Prompt wurde uns ein neues Ticket ausgedruckt und da eh noch nicht viel los war, war das mit der Zeit auch kein Problem.

Der Shuttlebus hält fast auf der Spitze des Berges, doch man ist dann noch nicht ganz beim Cristo Redentor. Vorher gilt es noch die 220 Stufen zu erklimmen, die zur Rückseite der Statue hinauf führen. Für ganz faule Leute oder gebrechlichere Menschen gibt es seit 2003 zusätzlich Rolltreppen und für Rollstuhlfahrer gibt es sogar einen Aufzug. So kann sich wirklich jeder den Cristo Redentor in Rio de Janeiro anschauen.

Kosten

Wir haben 41 Reais pro Person bezahlt, was im März 2017 rund 12,50 Euro entsprachen. Der Preis beinhaltete das Shuttle von Paineiras Corcovado sowie den Eintritt zur Statue. Dazu kamen ca. 7 Euro für die Anfahrt mit Uber und weitere 7 Euro für die Fahrt nach Hause. Alles in allem haben wir also 39 Euro für zwei Personen bzw. 19,50 Euro pro Person bezahlt.

Beim Preis in Euro kommt es natürlich immer darauf an wie der aktuelle Wechselkur ist. Für den Gesamtpreis ist es auch entscheidend, wo du in Rio wohnst und mit wie vielen Leuten du anreist, falls du dich per Uber fahren lassen möchtest. Je mehr Leute sich das Fahrzeug teilen, desto günstiger wird es logischerweise pro Person.

Die Fahrt mit der Zahnradbahn kostet 61 Real, was während unserem Besuch ca. 18,50€ entsprach. Darin ist der Eintritt zum Cristo bereits enthalten. Die Fahrt mit einem Minibus von der Copacabana kostet zwischen 80 Real und 100 Real, je nach Anbieter (inklusive Ticket). Das waren rund 25€ bis 30€ für Transport und den Eintritt.

Bedenke aber, dass du erst mal zur Copacabana bzw. nach Cosme Velho kommen musst. Das kostet, je nach dem wo du in Rio wohnst, auch noch mal was für Uber, Taxi oder öffentliche Verkehrsmittel. Daher finden wir die Uber Variante am günstigsten und bequemsten und können sie wärmstens empfehlen.

Aussicht

Vom Cristo Redentor in Rio de Janeiro hast du eine atemberaubende und unvergleichliche Aussicht auf die Stadt und das Umland. Du kannst nahezu 360° der Umgebung betrachten. Von der Aussichtsplattform hat man einen tollen Blick auf den Corcovado Nationalpark, die berühmten Strände der Copacabana und Ipanema, das Maracanã Fußballstadion, die Lagune, den Berg Dois Irmaos und natürlich auch auf den Zuckerhut. Die Aussicht lädt zum verweilen ein und je länger man auf die Stadt herunter blickt, desto mehr Feinheiten und Details fallen einem auf.

Beste Zeit

Die beste Zeit für einen Besuch beim Cristo Redentor ist möglichst früh am Morgen. Zwischen 8:00 Uhr und 10:00 Uhr ist noch relativ wenig los. Wir kamen gegen 8:30 Uhr oben an und es war noch nicht ganz so überfüllt. Zudem ist zu dieser Zeit ist die Luft meist klarer, so dass du das Panorama voll und ganz genießen kann.

Wolken, Nebel oder Eintrübungen können das Erlebnis und die Aussicht schmälern. Ein wolkenfreier Himmel und saubere Luft garantieren eine Aussicht, die dir unvergesslich bleiben wird. In den Sommermonaten ist es aber auch schon morgens ziemlich heiß, so dass verdunstendes Wasser einen Schleier über die Stadt legen kann. Dies schränkt die Sicht aber nur leicht ein.

Außerdem gibt es beim Cristo fast keinerlei Schatten – zumindest nicht auf der Aussichtsplattform. Daher solltest du nach Möglichkeit einen Hut oder eine Kappe aufziehen, sofern die Sonne scheint. Du solltest auch viel Wasser mit nehmen, falls du vorhast länger zu bleiben. Temperaturen von 30° um 9 Uhr morgens sind hier keine Seltenheit.

So war unser Tag beim Cristo Redentor

Schon sehr lange haben wir davon geträumt endlich mal den Cristo “in echt” zu sehen. Vor einigen Tagen war es dann endlich soweit und wir standen plötzlich vor dieser riesigen Statue und konnte es selber kaum glauben. Bereits gegen 7:30 Uhr machten wir uns mit Uber auf dem Weg zum Cristo Redentor. Die Fahrt dauerte nicht so lange, war dafür allerdings ziemlich steil und kurvig.

Zwei Kilometer vor unserem Ziel schmiss uns der Uber Fahrer raus und meinte er könnte hier nicht weiter fahren. Ok – nach kurzer Bestandsaufnahme stellten wir fest, dass wir uns hier das Ticket Kaufen müssen und dann mit dem Shuttle Bus zum Jesus fahren müssen.

Gesagt getan fanden wir ziemlich zügig einen Ticketautomat, an dem wir sogar mit unsere DKB Visa Karte zahlen konnten. Wir bezahlten unsere Tickets und es passierte erstmal nichts. Na super, jetzt haben wir so viel Geld bezahlt und wo bitte sind unsere Tickets?

Ein Teil des Tickets guckte aus dem Schlitz heraus doch als Jan daran zog, zerriss es in der Mitte. So machte er sich auf die Suche nach einem Mitarbeiter, während ich am Automaten wartete. Kurze Zeit später stellte sich dann heraus, dass die Rolle zum drucken leer gewesen war. Mit ein paar Handgriffen tausche der Mitarbeiter die Rolle aus und druckte uns dich Tickets erneut aus. Puh Glück gehabt.

Mit den Tickets im Gepäck gingen wir zum Shuttle Bus und fuhren endlich hoch zum Cristo Redentor. Angekommen am Parkplatz konnte man ihn schon erkennen – leider nur von hinten. Wir bezwungen die letzten Stufen und da war er! Endlich waren wir selber hier! Wir waren überglücklich und konnte es garnicht richtig begreifen.

Da standen wir nun. Hoch oben über Rio de Janeiro, mit wahnsinns Ausblick auf den Zuckerhut und hinter uns die riesige, 30 Meter hohe Christus-Statue. Die Stadt lag uns zu Füßen und auch das Wetter war uns diesmal hold. Natürlich waren wir nicht die einzigen Anwesenden. Ein Foto mit Jesus – ohne andere Touristen im Hintergrund – war quasi unmöglich aber das war uns egal.

Später zauberte Jan mit Photoshop einen Großteil der anderen Leute weg (siehe das Bild von mir weiter oben). Trotz gefühlten 50 Grad war es einfach traumhaft hier oben. Wir genossen unsere Zeit, hielten hier und da inne und machten uns später wieder auf den Weg nach unten. Einmal selber beim Jesus zu stehen – unbeschreiblich, unbezahlbar!

Fazit

Wenn du das erste Mal in Rio de Janeiro bist, so gehört ein Besuch beim Cristo Redentor zum Pflichtprogramm. Wir waren total begeistert und konnte es kaum glauben selber dort oben vor der Statue zu stehen. Es war jeden Cent zwei Mal wert. Der Anblick des riesigen Christus ist einfach überwältigend und die Aussicht auf Rio ist einfach grandios.

Mehr Bilder aus Rio de Janeiro und der ganzen Welt findest du übrigens auf unserem Instagram Account. Die passenden Videos von unseren Reisen gibt es auf YouTube.

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