Meine liebsten Sehenswürdigkeiten in Lissabon

Wir waren vom 23.02.17 bis zum 28.02.17 in Lissabon unterwegs und haben uns die herrliche Stadt mit eigenen Augen angesehen. Was uns besonders gut gefallen hat und was auch du dir bei einem Besuch ruhig mal anschauen solltest, haben wir dir hier zusammen gefasst. Hier sind also unsere sechs liebsten Sehenswürdigkeiten in Lissabon.

Allgemeines zur Stadt

Vorher aber noch ein paar allgemeine Informationen zu Lissabon. Sie ist die Hauptstadt und zugleich auch die größte Stadt von Portugal. Sie befindet sich auf der Iberischen Halbinsel. Dort liegt Lissabon an einer Bucht am Ufer des Tejo (oder wahlweise auch Tajo), welcher mit rund 1.007 Kilometern der längste Fluss der Halbinsel ist.

Am südwestlichen Ende Europas liegt Lissabon nahe dem Atlantik. Vom Ufer aus erstreckt sich die Stadt stufenartig das hügelige Umland hinauf. Aufgrund der vielen Berge und Täler trägt Lissabon auch den Beinamen Stadt der sieben Hügel. In der Realität geht es jedoch wesentlich öfter als an nur sieben Stellen bergauf und bergab.

1. Mosteiro dos Jerónimos

Das Mosteiro dos Jerónimos, auch Hieronymitenkloster genannt, gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Lissabon. Im Jahre 1501 wurde mit dem Bau des Klosters begonnen. Im Jahre 1601 wurde sie dann fertiggestellt. Bis 1834 wohnten in dem Kloster die Hieronymiten, eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft, welche dem Kloster den heutigen Namen gab.

Das gesamte Gebäude überstand das große historische Erdbeben von 1755, wurde allerdings durch die Truppen Napoleon Bonapartes Anfang des 19. Jahrhunderts verwüstet. Im Jahre 1983 wurde das gesamte Gebäude zum Unesco Weltkulturerbe ernannt. In der Kirche neben dem Kloster befinden sich die Sarkophage von zahlreichen portugiesischen Königen und des berühmten portugiesischen Seefahrers Vasco da Gama.

Der Baustil erinnert an die Spätgotik und vor dem 300 Meter langen Monument befindet sich eine schön angelegte Parkanlage, der Praça do Império. Der große Park mit den Fontänen und Grünflächen lädt zum Spazieren und Verweilen ein. Von ihm aus hat man einen tollen Ausblick auf die reich verzierte Fassade des Klosters. Im Kloster selbst befinden sich zudem zwei Museen, das Museu de Marinha und das Museu Nacional de Arqueologia.

Insidertipp

Der Eintritt der Kirche ist kostenlos und sie ist nicht weniger imposant als das angrenzende Kloster. Letzteres kostet normalerweise 10€ Eintritt, ist jedoch jeden ersten Sonntag im Monat zwischen 10:00 und 14:00 Uhr ebenfalls kostenlos. Außerdem kommen Journalisten, Autoren und andere Professionelle bei vorheriger Anmeldung generell kostenlos hinein. Wer also z. B. ein Buch über Lissabon schreiben will, hat gute Chancen sich den Eintritt zu sparen.

2. Padrão dos Descobrimentos

Das Padrão dos Descobrimentos (Denkmal der Entdeckungen) befindet sich am Ufer des Tejo, quasi gegenüber des Klosters auf der anderen Seite des Parks. Das Denkmal ist knapp über 50 Meter hoch und wurde 1960 zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer errichtet.

Es soll an das Zeitalter der Entdeckungen und an die großen Entdecker selbst erinnern. An der Uferseite befinden sich zu beiden Seiten des Turmes Statuen von insgesamt 33 wichtigen Portugiesen. An ihrer Spitze steht Heinrich.

Innerhalb des Denkmals findet man ein Museum und auf der Spitze eine Aussichtsplattform. Um auf diese Aussichtsplattform zu gelangen, muss ein Eintritt von 3€ pro Person entrichtet werden. Dafür wird man dann mit einer tollen Aussicht auf Belém belohnt.

Neben dem Denkmal selbst gibt es hier noch eine zweite Attraktion. Eine riesige, in den Boden eingelassene Windrose mit 50 Metern Durchmesser zeigt in ihrem Zentrum eine Weltkarte inklusive der Routen der portugiesischen Entdecker im 15. und 16. Jahrhundert.

3. Torre de Belém

Der Torre de Belém ist ein sehr bekanntes Wahrzeichen und gehört ebenfalls zu den Top Sehenswürdigkeiten in Lissabon. Baubeginn des 35 Meter hohen Leuchtturms war im Jahre 1515. Sechs Jahre später im Jahr 1521 wurde er schließlich als Leucht- und Wachturm fertiggestellt.

Ein gleicher Turm wurde außerdem auf der anderen Seite des Flusses gebaut. Dieser überstand das große Beben von 1755 nicht und so begrüßt der Torre de Belém heute einsam die ankommenden Schiffe. Er steht auf einem Felsen und ist von Wasser umgeben. Eine Holzbrücke führt vom Land in den Turm.

Bis ins 19. Jahrhundert wurde das düstere Innere des Turmes als Gefängnis genutzt und der Felsen auf dem er steht befand sich eigentlich mitten im Fluss. Um Bauland zu gewinnen wurde der Fluss jedoch bis kurz vor den Turm zugeschüttet und so ist er heute nur noch wenige Meter vom Festland entfernt.

Seit 1983 gehört der Torre de Belém außerdem zum Unesco Weltkulturerbe. Besucher können ihn sich für 6€ von innen ansehen. Auf der obersten Etage befindet sich dazu auch eine Aussichtsplattform. Mit den “nur” 35 Metern darf man davon aber nicht zu viel erwarten.

Der Torre de Belém ist gar nicht so weit vom Mosteiro dos Jerónimos und dem Padrão dos Descobrimentos entfernt. Man kann ihn sogar vom Denkmal der Entdeckung aus sehen. Zu Fuß braucht man nur ca. 15 bis 20 Minuten zum Turm. Dabei geht man einfach die Promenade entlang und muss nur beim Yachthafen einen kleinen Schlenker einlegen.

Insidertipp

Wer Zeit hat und sich die Bauwerke der unmittelbaren Umgebung gerne alle ansehen möchte kann auch eine Kombikarte erwerben. So bekommt man den Eintritt in den Torre de Belém sowie in das Mosteiro dos Jerónimos für 12€ statt einzeln für 6€ und 10€.

4. Palácio Nacional da Ajuda

Der imposante und historische Palácio Nacional war von 1139 bis 1910 Wohnsitz der königlichen Familie. Heute ist er ein beeindruckendes Museum. Besonders sehenswert ist der Sala Saxe, das “Sachsen Zimmer”, denn hier sind alle Möbelstücke mit Meißener Porzellan verziert. Es war ein Geschenk des Königs von Sachsen zur Hochzeit von Ludwig dem I. und Maria Pia von Savoyen, der Prinzessin von Italien.

Im Bankettsaal hingegen sind die Möbel mit feinster Seide bespannt und riesige Kristallleuchter hängen von der Decke. Außerdem kannst du das Atelier des Königs bestaunen, dir die Ballsäle ansehen und es gibt noch einen schönen Speisesaal. Überall befinden sich überdies verschiedene Artefakte vergangener Zeiten und tolle Deckenfreskos.

5. Ponte 25  de Abril

Die Ponte 25 de Abril ist eine rund 2.280 Meter lange Hängebrücke, welche über den Tejo führt und Lissabon mit den Vororten im Süden verbindet. Sie ist die dritt längste Hängebrücke mit kombiniertem Straßen- und Eisenbahnverkehr der Welt (Stand 2017). Im Norden endet sie im Lissabonner Stadtteil Alcantara und im Süden in der Stadt Almada.

Die Ponte 25 de Abril hat starke Ähnlichkeit mit der Golden Gate Bridge in San Francisco. Das liegt daran das beide Brücken von der American Bridge Company entworfen und gebaut wurde. Bei genauerer Betrachtung stellt man jedoch einige Unterschiede fest.

Die Pylone in San Francisco sind in Querrichtung mit dicken horizontalen Riegeln verbunden während in Lissabon mit sich schräg kreuzenden, dünneren Riegeln gearbeitet wurde. Zudem sind die meisten Maße der Ponte 25 de Abril etwas kleiner.

Ebenfalls auffällig ist, dass sich statt zwei Trägerkabeln auf jeder Seite 2 Kabel in geringem Abstand befinden. Das liegt daran, dass die Brücke zwischen 1996 und 1999 um ein Bahndeck erweitert wurde. Im Zuge dessen wurde über dem alten Trägerkabel auf jeder Seite ein weiteres Kabel angebracht um das zusätzliche Gewicht zu tragen.

Leider kann man nicht zu Fuß über die Brücke gehen. Wer ein gutes Foto schießen will geht am besten zum Christo Rei oder in die Lissabonner Altstadt.

6. Cristo Rei

Der Cristo Rei ist eine 28 Meter hohe Christusstatue welche auf einem 75 Meter hohen Sockel steht. Damit ist diese Christusstatue die siebthöchste der Welt. Der Cristo steht in Almada auf der Lissabon gegenüber liegenden Uferseite des Tejo und stellt Christus mit geöffneten Armen dar. Er wendet sich der Ponte 25 de Abril und Lissabon zu.

Das Monument ist eines der höchsten Gebäude Portugals und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Lissabon. Wegen ihrer Höhe ist die Statue einer der besten Aussichtspunkte auf Lissabon. Für 5€ pro Person kannst du auf die Spitze des 75 Meter hohen Sockels und hast so nochmal eine bessere Aussicht als man von unten sowieso schon hat.

Ein Aufzug im Sockel bringt dich in kürzester Zeit nach oben. Leider hatten wir nicht genügen Kleingeld dabei und da man den Eintritt nur Bar bezahlen kann, konnten wir unglücklicherweise nicht hinauf fahren. Einen Geldautomaten gibt es nur in Almada, also nimm am besten genügend Bargeld mit, wenn du ihn besuchst.

Insidertipp

Statt mit Bus und Bahn zu fahren, kannst du mit verschiedenen Fähren über den Fluss fahren. Diese sind wesentlich günstiger und vom Wasser aus hat man außerdem eine tolle Aussicht auf die Ponte 25 de Abril. Außerdem gibt es etwas versteckt am Fuße des Berges auf dem die Statue steht eine verlassene Geisterstadt.

Weitere Tipps für deinen Aufenthalt in Lissabon

Neben den ganzen Sehenswürdigkeiten in Lissabon gibt es noch ein paar weitere Dinge, die ich dir mit auf den Weg geben möchte und die du dir nicht entgehen lassen solltest.

Pastel de Nata / Pastel de Belém

Pastel de Nata bzw. Pastel de Belém (vorrangig im Stadtteil Belém) sind Blätterteigtörtchen, welche mit einer Puddingcreme gefüllt sind. Sie sind ein absolutes Pflichtgericht, wenn man in Portugal ist. Ursprünglich wurden die Törtchen von den Mönchen des Klosters hergestellt. Als dieses Mitte des 19. Jahrhundert  geschlossen wurde, verkauften sie ihr Rezept an eine Zuckerraffinerie in Belém.

In der Casa Pastéis de Belém, ganz in der Nähe des Klosters gibt es noch heute die angeblich besten Pastéis de Belém. Man erkennt den Laden an der langen Schlange, welche sich den Bürgersteig entlang zieht. Da man die Pastéis jedoch in so gut wie jeder Bäckerei und jedem Café bekommt, denken wir nicht, dass sich die stundenlange Warterei sonderlich lohnt.

Eine Kostenlose Stadtführung

Jeden Tag um 11:00 Uhr und um 15:00 Uhr wird in Lissabon eine kostenlose Stadtführung angeboten. Dafür musst du einfach an den Rossio Square kommen. Dort wartet eine Person mit gelbem T-Shirt mit der Aufschrift “Free Walking Tour” auf interessierte Touristen. Die Tour findet auf englisch Stadt und man sieht verschiedenste Sehenswürdigkeiten.

Ankunft in Lissabon

Lissabon ist gerade mal 2,5 Flugstunden von Deutschland entfernt. Bist du zeitlich flexible, so kannst für wenig Geld nach Lissabon fliegen. Unser Flug hat gerade mal 20€ pro Person gekostet. Gefunden haben wir ihn wie üblich bei Momondo.

Im Gegensatz zu anderen Reiseländern wirst du am Ausgang nicht von Taxifahrern belagert oder gar bedrängt. Dennoch solltest du Taxis ignorieren und statt dessen ein Uber rufen. Das ist nicht nur günstiger sondern die Fahrt sind unserer Erfahrung nach auch weit aus freundlicher. Sie können dir außerdem hilfreiche Tipps und Tricks zu Sehenswürdigkeiten und Events verraten, die in nächster Zeit statt finden.

Übernachten

Für unsere Zeit in Lissabon haben wir uns den Stadtteil Belém entschieden und waren sehr zufrieden damit. Für 5 Nächte haben wir uns über Airbnb dieses Apartment gebucht. Willst du lieber in einen anderen Stadtteil oder ins Zentrum, empfehlen wir dir immer zuerst einen Blick auf Booking.com um dir eine Vorstellung über den Preis zu machen. Danach kannst du bei Airbnb nach etwas günstigerem schauen. Als Neukunde bekommst du deine erste Nacht quasi gratis, wenn du dich über diesen Link bei Airbnb anmeldest.

Fazit

Wir hatten eine sehr schöne Zeit in Lissabon und waren total begeistert von der Stadt, den kleinen Gassen und den prachtvollen Plätzen. Auch wenn wir im Februar da waren, so war es jedoch nicht so kalt wie in Deutschland und wir brauchten lediglich einen dünnen Pulli. Mit Jacke war es schon fast zu warm und wir haben sogar ein paar Leute in T-Shirt und kurzer Hose gesehen.

Möchtest du nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Lissabon sehen, so reichen 5 Tage vollkommen aus. Möchtest du etwas mehr sehen und auch andere Stadtteile ausgiebig erkunden, so empfehle ich dir mindestens eine Woche bis 10 Tage Aufenthalt.

Wir haben zwar viel gesehen, mussten aber nebenbei auch etwas arbeiten, weshalb wir uns leider nicht die wundervolle Altstadt ansehen konnten. Dort gibt es noch viele weitere tolle Sehenswürdigkeiten wie die historische Eléctrico 28, der Bairro Alto, das Castelo de São Jorge, der Elevador de Santa Justa, der Praça de D. Pedro IV oder die Catedral Sé Patriarcal.

Das hat aber auch seine guten Seiten, denn so haben wir bei unserem nächsten Besuch noch etwas neues zu entdecken.