Im Rahmen unseres Ausflugs zum Ybytyruzu Gebirge haben wir einen einen kleinen Abstecher nach Villarrica gemacht. Der Umweg betrug gerade mal 12 Kilometer und hat sich wirklich gelohnt. Ich würde ja fast schon behaupten, dass wir nur einen Ausflug zum Nationalpark unternommen haben um danach nach Villarrica zu fahren.
Villarrica ist eine etwas größere Stadt und hat an und für sich nicht mehr oder weniger zu bieten wie eigentlich jede andere Stadt in Paraguay. Gut, es gibt eine schöne alte Kirche aber sonst ist es halt eine typische paraguayische Stadt.
Im herzen der Stadt befindet sich jedoch der Stadtpark Parque Manuel Ortíz Guerrero. Dieser ist recht schön angelegt. Es gibt einen großes See, welcher sowohl von den Tieren als auch im Sommer von den Bürgern zum Baden benutzt wird und rund um den See führt ein kleiner Wanderweg. Außerdem gibt es einen Spielplatz für die Kleinen.
Das eigentliche Highlight und der Grund warum wir den Stadtpark aufgesucht haben sind jedoch die dort lebenden Wasserschweine. Hast du schon mal ein Wasserschwein gesehen bzw. weißt du überhaupt was ein Wasserschwein ist?
Ich glaube ich habe zuvor noch nie ein Wasserschein gesehen. Vielleicht mal im Zoo in Köln aber definitiv nicht in freier Wildbahn. Bereits bei unsere Ankunft haben wir zwei von ihnen entdeckt. Eins lag mitten im Schlamm und ein anderes etwas fast schon versteckt im Gebüsch. Wir gingen eine Runde um den kleinen See und hielten Ausschau nach weiteren Capybaras, habe aber leider keine gefunden. So gingen wir einfach zurück zu den anderen beiden.
Ich finde Wasserschweine sind total süß. Bereits als ich das erste mal Bilder von ihnen gesehen hatte wollte ich sie unbedingt in echt sehen, anfassen und ein Selfie mit ihnen machen. Also pirschte ich mich vorsichtig an das Wasserschwein, welches mitten im Schlamm lag, heran.
Es schien ziemlich unbeeindruckt von mir zu sein und so konnte ich es tatsächlich anfassen und streicheln. Es fühlte sich ziemlich borstig an und machte komische aber auch irgendwie niedliche Geräusche. Es war eine Mischung aus Schnurren und Quieken. So ein Schnurren wie Katzen es machen aber in der Tonlage viel höher.
Als ich mich langsam an das nächste Wasserschwein pirschen wollte, kam ein Hund dazwischen und bellte das Wasserschein an. Daraufhin stand es auf und ging in Richtung Matsch. Der Hund verschwand ziemlich schnell wieder und auch das Wasserschein ging zurück an seinen Platz. Jedoch hatte es keine Lust gestreichelt zu werden, geschweige denn ein Selfie mit mir zu machen. Also stand es erneut auf und ging einfach Weg.
Nun ja, ich habe es daraufhin in ruhe gelassen und bin zurück zum anderen gegangen. Das andere Wasserschwein ließ alles geduldig über sich ergehen bis auch es irgendwann keine Lust mehr hatte und ging. Wohin die beiden genau wollten weiß ich nicht aber es war unser Stichwort um nach Hause zu fahren. Es hat sich definitiv gelohnt Villarrica einen Besuch abzustatten. Wasserschweine sind jedenfalls vorerst meine neuen Lieblingstiere. 🙂
Interessante Fakten zum Wasserschwein
Das Wasserschwein oder Capybara ist ein Säugetier aus der Familie der Meerschweinchen (Ähnlichkeit definitiv vorhanden), und ist das größte heute lebende Nagetier. Zu Hause ist es in fast allen Ländern Südamerikas sowie in Panama, vorzugsweise in feuchten Regionen.
Anders als die kleinen süßen Meerschweinchen die du zu Hause im Käfig hältst, erreichen sie jedoch eine stattliche Größe von 100 bis 134 Zentimetern und ein Maximalgewicht von bis zu 90 Kilogramm. Tagsüber suhlen sie sich gerne in Schlammlöchern um vor der Hitze geschützt zu sein.
Ihre Ohren, Augen und Nasenlöcher befinden sich auf einer Höhe, so dass man sie, wenn sie im Wasser sind, kaum wahrnehmen kann. Weiterhin sehen Männchen und Weibchen gleich aus und die Geschlechtsbestimmung ist nicht gerade einfach, da ihre Geschlechtsmerkmale im Körper liegen.
Sie treten in Rudeln auf und aufgrund der Tatsache, dass sie Menschen gegenüber relativ Schutzlos sind, landen sie in diversen südamerikanischen Ländern schon mal auf dem Teller. Ihr Fleisch wird entweder getrocknet oder als Grillspieß kredenzt.
Auch die Haut und das Fett werden verwertet. Aus der Haut wird Leder gemacht, aus welchem dann wiederum z. B. Handschuhe oder Sättel gefertigt werden. Das Fett wird zu Öl, dem eine heilende Wirkung zugeschrieben wird. In Teilen des Kontinents gibt es sogar professionelle Jäger, die Carpincheros genannt werden.
Vor einer Ausrottung muss man sich keine Sorgen machen. Die Capybaras sind keine Bedrohte Art. Im Gegenteil, in machen Gegenden gelten sie als wahre Plage, da der Mensch ihre natürlichen Feinde fern hält und sie sich so ungestört ausbreiten können. Sie stellen dann sogar manchmal eine Gefahr für die Bevölkerung dar, da sie ganze Plantagen verwüsten können und als Fressfeinde für Rinder gelten.
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