Willkommen bei unserem großen Kreditkarten Vergleich. Mit diesem Beitrag möchten wir dich bei der Wahl der richtigen Reisekreditkarte unterstützen. Als Dauerreisende wissen wir wie wichtig eine Kreditkarte für Weltreisende ist und wenn du diesen Artikel gelesen hast, weißt auch du über Reisekreditkarten bescheid. Am Schluss wirst du in der Lage sein, die für dich beste Kreditkarte auszuwählen.

Hier geht es direkt zur Übersichtstabelle der besten Kreditkarte für Weltreisende

Wie funktioniert eine Kreditkarte?

Wenn du noch keine Ahnung hast, was eine Kreditkarte überhaupt ist und wie sie funktioniert, dann gibt es jetzt eine kleine Nachhilfestunde. Sollte dir das Konzept der Kreditkarte jedoch schon vertraut sein und du weißt bereits, warum du eine Reisekreditkarte brauchst, dann überspringe dieses Kapitel einfach.

Eine Kreditkarte ist ein bisschen so wie deine EC-Karte auf Steroiden. Während du mit der EC-Karte in Deutschland und Teilen Europas in allerlei Geschäften bezahlen kannst, wird es weltweit und im Internet schon etwas schwerer damit einzukaufen. Außerdem ist das Abheben von Bargeld nur bei deiner Hausbank möglich und kostet bei anderen Banken nicht gerade geringe Gebühren. EC-Karten zählen zu den Debitkarten und haben im Vergleich zu Kreditkarten einen gravierenden Unterschied: bei ihnen wird kein Kredit vergeben.

Okay, du könntest dir auf deinem Girokonto natürlich einen Dispositionskredit einrichten lassen aber das wäre wieder etwas anderes. Besser verständlich wird es so: Bei der Kreditkarte bekommst du einen festen Kredit, sagen wir 1000 Euro. Nun kannst du in die Welt hinaus ziehen und Dinge mit deiner Kreditkarte bezahlen oder Bargeld damit abheben. Die Ausgaben werden erst einmal gesammelt und noch hast du nicht wirklich etwas bezahlt obwohl du vielleicht schon Dinge für 500 Euro gekauft hast. Du kannst so lange Geld ausgeben, bis dein Kredit ausgeschöpft ist.

Einmal im Monat wird, egal ob du deinen Kredit nun in voller Höhe ausgeschöpft hast oder nur die oben genannten 500 Euro ausgegeben hast, wird der Betrag auf deiner Kreditkarte fällig. Meist wird er dann auf einen Schlag von deinem Girokonto abgebucht oder du zahlst ihn in Raten zurück – dann jedoch mit ordentlich Zinsen. Der ursprüngliche Kredit bis zum Zeitpunkt der monatlichen Fälligkeit kostet dich normalerweise keine Zinsen. Überziehst du mit deiner EC-Karte dein Girokonto, fallen direkt Zinsen an. Bei der Kreditkarte sammelst du hingegen erstmal alle Ausgaben und musst nur dann Zinsen zahlen, wenn du die Karte nicht in voller Höhe ausgleichen kannst.

Infografik von smava

Die oben verdeutlicht sehr gut, wo die Vorteile einer Kreditkarte aber auch die Fallstricke selbiger liegen. Gerade unbedarfte Menschen neigen dazu ihre Kreditkarte jeden Monat voll auszureizen. Ist ja schließlich auch toll Geld auszugeben, was man gar nicht hat. Blöd nur, wenn das zur Gewohnheit wird und man am Ende des Monats den Ausgleich nicht schafft. Manche Menschen neigen dazu, dann einfach im nächsten Monat wieder das Geld von der Kreditkarte auszugeben, obwohl das eigene Konto noch immer leer ist und die bestehenden Schulden Zinsen aufhäufen. Irgendwann fallen sie in eine Teufelsspirale und es wird sehr schwer sich aus dem Schuldensumpf zu befreien.

Um sich davor zu schützen gibt es jedoch einen einfachen Trick. Man bereits im Vorfeld Geld auf die Kreditkarte überweisen und sein Kreditlimit auf 0 Euro herabsetzen. So kommt man gar nicht erst in Versuchung Geld auszugeben, was man nicht hat. Einer der wichtigsten Tipps, die wir euch mitgeben wollen ist: Nehmt niemals Kredite für Konsumschulden auf! Für das eigene Business ist so ein kurzfristiger Kredit jedoch durchaus praktisch, vor allem in sehr Cashflow-basierten Unternehmen.

Worauf kommt es beim Kreditkarten Vergleich an?

Bevor wir uns die verschiedenen Reisekreditkarten anschauen, wollen wir dir noch schnell erklären worauf es bei einer Kreditkarte fürs Ausland eigentlich ankommt. Dabei spielt es keine Rolle ob du nur ein paar Tage in den Urlaub fliegst, drei Monate mit dem Rucksack durch Südostasien reist oder, so wie wir, gleich mehrere Jahre um die Welt jettest – eine bzw. besser mehrere Kreditkarten sind unserer Meinung nach für jeden Auslandsaufenthalt unerlässlich.

1. Mit Kreditkarte kostenlos Geld abheben im In- und Ausland

Der für uns wichtigste Punkt warum jeder Reisende eine Kreditkarte fürs Ausland braucht. Kostenlos Geld abheben im außereuropäischen Ausland funktioniert nunmal nicht mit deiner deutschen Girokarte. Dazu bedarf es einer Reisekreditkarte – und zwar einer guten. Kreditkarten gibt es nämlich wie Sand am Meer doch nur wenige Reisekreditkarten bieten dir die Möglichkeit kostenlos Geld im Ausland abzuheben.

Mit einer guten Kreditkarte kannst du nicht nur kostenlos Geld im Ausland abheben sondern auch im Inland bzw. generell im Euroraum. Bei Girokarten bist du meist an Automaten deiner eigenen Bank, Partnerbanken oder Handelspartner gebunden. Willst du bei einer anderen Bank Geld abheben kostet es dich saftige Gebühren. Mit der richtigen Kreditkarte kannst du diese Gebühren umgehen und auch innerhalb Deutschlands und im EU-Ausland bei jeder Bank kostenlos Geld abheben.

2. Eine kostenlose Kreditkarte ohne Jahresgebühren

Ebenso wichtig wie kostenlos Geld im Ausland abheben zu können ist für uns die Jahresgebühr der Reisekreditkarte. So gibt es z. B. diverse Karten mit denen man kostenlos Geld im Ausland abheben kann, dafür bezahlt man dann Jahr für Jahr eine meist nicht gerade geringe Summe nur um die Karte zu besitzen. Die Perfekte Reisekreditkarte ist also kostenlos.

3. Geringe Nutzungsgebühren im In- und Ausland

Diverse Banken bieten dir zwar die Möglichkeit im Ausland kostenlos Geld abheben zu können, aber wenn du mit deiner Reisekreditkarte bezahlen möchtest (z. B. im Restaurant) fallen wiederum gebühren an. Auch auf diese Gebühren verzichtet die perfekte Kreditkarte für Weltreisende. Schließlich wollen wir mit unserem hart erarbeiteten Geld lieber tolle Orte sehen anstatt die Bank zu bezahlen, die mit unserm bei ihre eingelagerten Geld sowieso schon jede Menge Geld verdient.

4. Erstattung möglicher Automatenbetreibergebühren bzw. Fremdgebühren

In einigen Teilen der Welt erheben die Betreiber von Geldautomaten ihre eigenen Gebühren. So kostet das Abheben von Geld in Thailand oder Paraguay pro Abhebung rund 5 € Gebühren – egal ob du 50 € oder 500 € abhebst. Mittlerweile erstatten nur noch die allerwenigsten Banken die Fremdanbietergebühren beim Geld abheben im Ausland. Das ist zwar schade aber absolut verständlich.

Manche Reisenden “missbrauchten” die Erstattung der Gebühren und holten sehr oft kleine Beträge ab. Hinzu kommt, dass Automaten im Ausland auch ihre Limits haben. So können an vielen Automaten oftmals nicht mehr als 150-250 € pro Abhebung ausgegeben werden. Für die Banken wurde das Erstatten der Fremdgebühren irgendwann zu teuer und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die letzte Bank die Übernahme der Gebühren ablehnt.

Vor allem neuere Banken ködern ihre Kunden mit der Übernahme der Fremdgebühren. Irgendwann werden die Gebührenmodelle jedoch wie zuletzt bei der DKB Ende 2016 umgestellt und die Übernahme erfolgt nicht mehr. Daher ist es zwar toll wenn eine Bank die Gebühren übernimmt, es sollte jedoch nicht der alleinige Hauptgrund für eine Reisekreditkarte bei dieser Bank sein.

5. Guter Kundenservice

Du solltest also nicht immer nur rein aufs Geld und die Gebühren achten. Vor allem dann nicht, wenn du dich nicht für immer und ewig aus Deutschland verabschieden willst. Guter Kundenservice und gute Beziehungen zu deiner Bank können dir später im Leben nochmal sehr nützlich sein. Zum Beispiel wenn du vor hast dir irgendwann mal einen Kredit zum Kauf einer größeren Anschaffung zu holen oder wenn du Geld übrig hast, welches du investieren willst.

Auch bei den Banken arbeiten ganz normale Menschen und die sind mal freundlich und mal nicht. Nur um 5 € im Jahr zu sparen würden wir einen guten Kundenberater oder Support nicht eintauschen, denn wenn mal etwas ist bist du heilfroh wenn man dir freundlich und professionell weiterhilft. Ein paar Cent darf das schonmal Wert sein. Das ist übrigens auch der Grund warum wir seit über 10 Jahren treue Kunden der DKB* sind

6. Sonstige Rechte und Verpflichtungen

Zu guter letzt fließt als Bewertungskriterium in unseren Kreditkartenvergleich ein, was für zusätzliche Rechte dir eine Kreditkarte bei der jeweiligen Bank bringt und welche sonstigen Verpflichtungen du mit der Kontoeröffnung eingehst. Bei manchen Banken bekommst du nämlich nur eine Kreditkarte, wenn du gleichzeitig auch ein Girokonto eröffnest. Das muss, sofern nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden, natürlich nichts schlechtes sein. Weitere “Add-Ons” können ein Tagesgeldkonto, ein Aktiendepot oder eine Zweitkarte sein. Bei letzter kommt es natürlich darauf an, dass die Karte eine eigenständige Karte ist und im Falle eines Verlustes oder Diebstahl nicht mit gesperrt wird.

Der große Kreditkarten Vergleich

Kreditkarten Vergleich Übersicht

Okay, ohne große Umschweife hier unsere Favoriten. Die genauen details warum wir die verschiedenen Reisekreditkarten wie hier bewertet haben findest du unter der Tabelle.

PS: Auf kleinen Displays kannst du die Tabelle seitlich scrollen.

🥇Santander🥈Comdirect🥉DKBN26
TypVisaVisaVisaMastercard
Jahresgebühr kostenlos kostenlos kostenlosBasic: kostenlos
Black: x 118,80€
Bargeld
Deutschland
kostenlos kostenlos mit Girocard* kostenlos kostenlos**
Bargeld
Ausland (€)
kostenlos kostenlos mit Girocard kostenlos kostenlos***
Bargeld
Fremdwährung
kostenlos kostenlos kostenlos als Aktivkunde
x 1,75% als Normalkunden
Basic: x 1,7% vom Umsatz
Black: kostenlos
Bargeld
Tageslimit
300€ pro Tag600€ pro 24 Stunden1000€ pro Tag 2500€ pro Tag
Kartenzahlung
Deutschland
kostenlos kostenlos mit Girocard kostenlos kostenlos
Kartenzahlung
Ausland (€)
kostenlos kostenlos mit Girocard kostenlos kostenlos
Kartenzahlung
Fremdwährung
kostenlosx 1,75% vom Umsatz kostenlos für Aktivkunden
x 1,75% für Normalkunden
kostenlos
Erstattung
Fremdgebühren
Jax Neinx Neinx Nein
Weitere InfosZur SantanderZur ComdirectZur DKBZur N26
*An Geldautomaten der Commerzbank, Deutschen Bank, HypoVereinsbank und Postbank sowie an allen teilnehmenden Shell-Tankstellen und bei bis zu 13.000 Handelspartnern
**5 mal pro Monat und unbegrenzt vom CASH26 Netzwerk mit über 7000 Handelspartnern
***In einigen EU-Ländern können ähnliche Einschränkungen wie in Deutschland gelten

Santander

Derzeit (Stand 2018) ist die Santander 1Plus Kreditkarte die beste Reisekreditkarte. Sie ist nicht nur vollständig kostenfrei sondern übernimmt darüber hinaus als eine der sehr wenigen Banken noch die Gebühren von Automatenbetreibern im Ausland. Dazu kannst du einfach die Belege, die dir die Automaten im Ausland ausspucken, per Mail bei der Santander einreichen und bekommst sie unproblematisch erstattet. Außerdem hat die Santander Filialen rund um den Globus und einen sehr hilfreichen Kundenservice. Leider kann es schonmal vorkommen, dass nicht jeder die Bonitätsprüfung besteht, daher solltest du dir die Karte möglichst frühzeitig beantragen (z. B. bevor du deinen Job kündigst um auf Weltreise zu gehen).

Vorteile

  • Vollständig kostenlos
  • Weltweit kostenlos Geld abheben und bezahlen
  • Übernimmt Fremdgebühren

Nachteile

  • Nicht jeder besteht die Bonitätsprüfung

Die 1Plus Kreditkarte der Santander Bank kannst du hier beantragen.

Comdirect

Auf Platz zwei der besten Reisekreditkarten befindet sich unserer Meinung nach die Comdirect Kreditkarte. Zwar übernimmt die Comdirect keine Fremdgebühren, ist dafür aber ebenfalls vollständig kostenfrei. Im Gegensatz zur Santander 1Plus Kreditkarte ist die Comdirect Kreditkarte jedoch an ein Girokonto gebunden. Das ist aber überhaupt nicht schlimm, da dieses ebenfalls vollständig kostenfrei ist. Sehr gut gefällt uns dazu, dass man bei der Comdirect außerdem ein kostenloses Tagesgeldkonto und ein kostenloses Depot bekommt, sofern man will. Einfach bei der Registrierung die Checkbox setzen oder im Nachhinein online freischalten lassen.

Was uns ein klein bisschen stört ist, dass man innerhalb des Euroraums die Girokarte zum kostenlosen Geld abheben nutzen muss. Reist man sowohl in EU- als auch Nicht-EU-Länder, muss man also immer zwei Karten mitnehmen. In Deutschland kommt man darüber hinaus nur bei bestimmten Banken und Handelspartnern kostenlos an Bargeld. Als Ausgleich dazu hat es uns aber besonders das Depot angetan, denn über automatische Sparpläne kann man hier viele ETFs zu supergünstigen Konditionen besparen – perfekt für die private Altersvorsorge.

Zu guter letzt kosten Kartenzahlungen in Fremdwährungen bei der Comdirect 1,75 % vom Umsatz. Unserer Meinung nach ist das aber zu vernachlässigen, da wir im Ausland sowieso sehr ungern unsere Kreditkarten aus den Händen geben. Wir bezahlen nach Möglichkeit immer mit Bargeld. So reduzieren wir die Möglichkeit betrogen zu werden und bei den meisten “Gelegenheiten” könnten wir sowieso nicht mit Kreditkarte zahlen (z. B. bei den leckeren Garküchen in Asien).

Vorteile

  • Vollständig kostenlos
  • Optionales Depot zu sehr guten Konditionen
  • Optionales Tagesgeldkonto

Nachteile

  • An Girokonto gebunden
  • In Deutschland ist Bargeld nicht überall kostenlos abzuheben
  • 1,75 % Gebühren bei Kartenzahlungen in Fremdwährungen

Ein Konto bei der Comdirect kannst du hier beantragen. 

Tipp: Du kannst hier bei der Comdirect ein Depot eröffnen und bekommst Kreditkarte und Girokonto kostenlos dazu. 

DKB

Lange Zeit war für uns die DKB die Bank schlechthin und hatte die beste Kreditkarte für Weltreisende – nicht ohne Grund sind wir seit über 10 Jahren Kunden der DKB. Leider übernimmt die DKB seit 2017 nicht mehr die Fremdanbietergebühren und mittlerweile muss darüber hinaus ein regelmäßiger Geldeingang in Höhe von mindestens 700 € erfolgen um als Aktivkunde eingestuft zu werden. Zwar ist das Abheben von Bargeld sowohl in Deutschland als auch dem gesamten Euroraum auch für Normalkunden weiterhin kostenlos, doch Bargeld in Fremdwährungen abzuheben kostet Normalkunden nun 1,75 % vom Umsatz.

Gleiches gilt für das Bezahlen mit der Kreditkarte in Fremdwährungen. Auch hier fallen für Aktivkunden keine Kosten an, während Normalkunden 1,75 % vom Umsatz bezahlen. Okay, das ist so nicht ganz richtig. Auch Aktivkunden müssen erst einmal die 1,75 % bezahlen, bekommen diese jedoch am Ende des Monats von der DKB erstatte und zahlen so effektiv gesehen keine Gebühren.

Auch die DKB bietet mittlerweile ein optionales Depot und Tagesgeldkonto.

Vorteile

  • Generell kostenlose Kontoführung für Jeden
  • Als Aktivkunde weltweit kostenlos Geld abheben und bezahlen

Nachteile

  • An Girokonto gebunden
  • 700 € monatlicher Geldeingang benötigt um als Aktivkunde eingestuft zu werden

Ein Konto bei der DKB kannst du hier beantragen.

N26

Als einzige Mastercard in unserem Vergleicht fragst du dich vielleicht, warum wir die N26 Kreditkarte überhaupt aufgenommen haben. Schließlich ist sie doch die einzige Karte, die so oder so Gebühren kostet wenn du Geld im Ausland abheben willst – entweder in Form von Transaktionsgebühren oder aber in Form einer Jahresgebühr. Nun, die Antwort darauf ist recht einfach. Die N26 kann nämlich etwas, was andere Banken derzeit noch nicht können.

Die Bank hat eine weltklasse App mit der du deine Kreditkarte jederzeit sperren und entsperren kannst. Du kannst außerdem auch deine Pin jederzeit ändern. Somit bietet sich die N26 vor allem für Reisen in Länder an, in denen Kreditkartenbetrug an der Tagesordnung liegt. Auf Bali in Indonesien wurden uns im Laufe unserer Reisen beispielsweise schon insgesamt 3 Kreditkarten gescammt, und das obwohl wir immer vorsichtig waren und die Automaten an denen wir Geld abgehoben haben so gut es ging prüften. Mit der N26 kannst du nun einfach vorm Geld abheben die Karte entsperren und danach wieder sperren. Sollte ein Dieb deine Daten abgreifen kann er damit nichts anfangen, da die Karte ja gesperrt ist. Das ist ein so tolles Sicherheitsfeature, dass wir uns wünschten, jede Bank würde es implementieren.

Dieses tolle Feature hat aber leider auch seinen Preis. Willst du keine monatliche Gebühr in Höhe von 9,90 € für das Black Konto bezahlen, musst du jedes Mal wenn du in Fremdwährungen Geld abhebst 1,7 % des Umsatzes als Gebühren bezahlen. Außerdem kannst du in Deutschland und einigen anderen EU Ländern nur 3 bis 5 mal kostenlos Geld abheben. Einziger Lichtblick am Horizont: bei Partnern die Teil des CASH26 Netzwerkes sind kannst du so oft du willst kostenlos Geld abheben.

Vorteile

  • Karte per App sperren und entsperren
  • Geld günstig in Fremdwährungen verschicken dank TransferWise-Integration

Nachteile

  • Nicht kostenlos (Jahresgebühr oder Transaktionesgebühren)
  • In Deutschland nur 3-5 mal pro Monat kostenlos Geld abheben (ausgenommen CASH26 Netzwerk)

Ein Konto bei der N26 kannst du hier beantragen.

Kreditkarte für Weltreise beantragen

Du möchtest jetzt also eine Kreditkarte für deine Weltreise beantragen, weißt aber noch nicht so recht wie das geht? Kein Problem, das ist eigentlich ganz einfach und erfolgt in drei einfachen Schritten.

Kreditkarte für Weltreise auswählen

Der erste Schritt ist es die für dich passende Kreditkarte auszuwählen. Wir raten dir dazu mindestens zwei verschiedene Kreditkarten mitzunehmen. Warum erfährst du weiter unten. Neben den von uns vorgeschlagenen Auswahlkriterien kannst du dich außerdem noch fragen, ob du nicht schon ein Konto bei einer der Banken hast oder ob deine Bank nicht vielleicht auch eine attraktive Kreditkarte für Weltreisende bietet. Es gibt schließlich hunderte Reisekreditkarten und die Konditionen ändern sich laufend. Es besteht immer die Möglichkeit, dass wir eine alternative übersehen haben.

Es kann auch vorkommen, dass sich die Bedingungen für deine bestehenden Karten ändern, während du schon auf Reisen bist. Auch dann kann es ggf. Sinn machen die Karte zu wechseln und eine andere Karte zu beantragen. Diese könntest du dir z. B. an eine deutsche Botschaft in deiner Nähe oder im nächsten Reiseland schicken lassen. Lese also Schreiben deiner Banken stets aufmerksam durch.

Kreditkarte für Weltreise online beantragen

Hast du die passende Reisekreditkarte für dich ausgewählt geht es ans Beantragen. Hier sind nochmal die Links zu den von uns vorgestellten Karten:

Über die Links kommst du direkt zu den Beantragungsseiten der Banken. Dort musst du nun lediglich deine persönlichen Daten angeben. Je nach Bank verläuft die Beantragung ein klein wenig unterschiedlich. Bei einigen Banken bist du schon in wenigen Minuten mit der Beantragung fertig und bekommst nach einer kurzen Prüfung deine neue Karte zugeschickt. Bei anderen Banken wiederum musst du die ausgefüllten Formulare erst ausdrucken, unterschreiben und an die Bank schicken. In den meisten Fällen reicht es ein Foto der unterschriebenen Dokumente als Mail zu schicken doch unter Umständen musst du den Papierkram ach per Post schicken.

Postident, Videoident und Sofortident

Zu guter letzte musst du noch deine Identität bestätigen. Dazu verwenden die Banken eines von drei möglichen Identifikationsverfahren. Bei so gut wie jeder Bank kannst du dich über das Postident-Verfahren identifizieren. Dazu musst du lediglich mit den ausgedruckten Dokumenten der Bank und deinem Personalausweis oder Reisepass zur nächsten Poststelle gehen.

Das Videoident-Verfahren finden wir da schon wesentlich angenehmer. Hierbei identifizierst du dich gegenüber einem Mitarbeiter der Bank oder eines von der Bank beauftragten Unternehmens per Video-Chat. Die Mitarbeiter gehen mit dir erst deine persönlichen Daten durch und anschließend musst du deinen Perso oder Pass vor die Kamera halten. Das solltest du auf jeden Fall tagsüber oder in gut beleuchteten Räumen machen, da es wichtig ist, dass die Sicherheitsmerkmale (z. B. Hologramme) gut sichtbar sind. Im Normalfall dauert das Gespräch 10 bis 15 Minuten und schon ist die Identifizierung erledigt.

Zuletzt gibt es noch das sogenannte Sofortident-Verfahren. Bist du beispielsweise schon Kunde der Bank, brauchst du dich für die zusätzlich beantragte Kreditkarte nicht erneut identifizieren. Manche Banken bieten dir darüber hinaus auch noch die Möglichkeit dich über ein bestehendes Konto bei einer anderen Bank zu identifizieren. Dazu musst du dich nur online mit den Daten deines bestehenden Kontos anmelden und der Rest geschieht automatisch. Die Verwendung dieses Verfahrens ist bei Konto-Neueröffnungen jedoch die rare Ausnahme. Eher trifft man dieses Verfahren beim Abschluss anderer Verträge (z. B. Handy) an.

Was tun wenn die Bank den Antrag ablehnt?

Okay, du hast eine Kreditkarte für deine Weltreise beantragt, dich brav identifiziert und bekommst nach einigen Tagen einen Brief in dem steht, dass dein Antrag abgelehnt wurde. Was tust du nun? Auch uns ist das schonmal passiert und wir wissen, wie frustrierend es sein kann. Man fragt sich, ob man etwas falsch gemacht hat doch im Regelfall wurde dein Antrag einfach abgelehnt, weil deine Bonität zu schlecht ist. Bist du beispielsweise arbeitslos weil du schon auf Reisen bist und nur gerade den Heimaturlaub in Deutschland zur Beantragung einer Ersatzkreditkarte nutzt, kann dein fehlendes regelmäßiges Einkommen ein Grund sein – egal ob du noch eine Millionen Euro auf der hohen Kante hast.

Du kannst einfach mal bei der Bank anrufen und freundlich nachfragen. Auch wenn man dir nicht immer zu 100 % genau sagen wird warum du abgelehnt wurdest, so bekommst du trotzdem meistens recht gute Informationen. Außerdem kannst du nachfragen, ob es eventuelle Alternativen gibt. Viele Banken bieten z. B. Prepaid-Kreditkarten zu ähnlichen oder gleichen Konditionen wie ihr Pendant an – du kannst mit diesen Karten lediglich nicht ins Minus gehen. Wir empfehlen dir sowieso dein Limit auf 0 € zu setzen. Warum erfährst du etwas weiter unten.

Ansonsten bleibt dir leider nur die Möglichkeit dein Glück bei einer anderen Bank zu versuchen. Wie du oben gesehen hast ist das aber gar nicht so tragisch, da auch andere Banken eine gute Kreditkarte zum Geld abheben im Ausland anbieten. Wenn die Bank dein Geld nicht will, suchst du dir halt eine andere.

Häufig gestellte Fragen zu Kreditkarten

Kommen wir nun zu den am häufigsten gestellten Fragen rund ums Thema Reisekreditkarte und Geld abheben im Ausland.

Braucht man eine zweite Reisekreditkarte?

Ja, unserer Meinung nach brauchst du definitiv eine zweite Reisekreditkarte. Warum das so ist, ist ganz einfach erklärt: es kann dir jederzeit passieren, dass deine Kreditkarte geklaut, gescammt oder anderweitig gesperrt wird. Uns wurde zwar zum Glück noch nie eine Karte geklaut doch ist es uns auf Bali schon mehrfach passiert, dass unsere Kartendaten irgendwo abgegriffen wurden. Die Diebe erstellen sich dann eine neue Karte und übertragen deine Daten auf sie. Damit können sie nun am nächsten Automaten dein Konto leer räumen.

Es ist uns darüber hinaus auch schon passiert, dass uns eine Kreditkarte einfach so gesperrt wurde. Okay, nicht einfach so. Nach einem Telefonat mit der Bank stellte sich heraus, dass irgendein Partner, bei dem wir in den letzten 2 Jahren die Karte verwendeten, ein Sicherheitsleck hatte und die Bank daher vorsorglich alle Karten, die bei diesem Partner verwendet wurden, sperrte. Welcher Partner das war, wurde uns nicht mitgeteilt. Gestohlen wurde auch nichts. Trotzdem war es ziemlich ärgerlich und wir waren heilfroh noch im Besitz weiterer Ersatzkarten zu sein.

Wichtig ist, dass du eine Ersatzkreditkarte nicht im selben Geldbeutel aufbewahrst, so dass wenn man dir schon dein Portemonnaie klaut die Ersatzkarte nicht auch weg ist. Das wäre nämlich richtig blöd. Es gibt fast nichts schlimmeres als in einem fremden Land ohne Geld gestrandet zu sein.

Worauf man beim Geld abheben im Ausland achten muss

Wenn du im Ausland geld abheben möchtest gibt es ein paar Dinge auf die du achten solltest. Im Idealfall hebst du dein Geld ausschließlich an Geldautomaten innerhalb von Banken ab. Dort ist das Risiko eines Datendiebstahls am geringsten. Auf jeden Fall solltest du Automaten in “dunklen” Ecken vermeiden. Wenn schon ein Automat außerhalb einer Bank, dann einer, der gut Einsehbar ist, so dass Scammer kein ganz so leichtes Spiel haben. Hör am besten auf dein Bauchgefühl. Ist der Automat schmutzig oder steht in einer schmutzigen Umgebung lässt du vielleicht besser die Finger davon.

Beim Bezahlen mit Kreditkarte im Ausland gilt: lass deine Karte niemals aus den Augen. Das gilt auch oder insbesondere in Restaurants und anderen Läden, wo du im ersten Moment keine bösen Absichten vermuten würdest. Der Laden kann noch so gut sein, Angestellte mit bösen Absichten kann es überall geben. Zum Abgreifen der Daten reicht es schon deine Karte unterm Tresen durch ein manipuliertes Lesegerät zu ziehen. Das geht so schnell, dass du es gar nicht mit bekommst. Achte daher darauf dass die Mitarbeiter deine Karte vor deinen Augen ins Lesegerät stecken und dass sie mit deiner Karte nicht außer Sichtweite gehen.

Außerdem solltest du regelmäßig deine Abbuchungen online checken um einen eventuellen Betrug so früh wie möglich zu erkennen und deine Reisekreditkarte dann zu sperren.

Was tun wenn die Reisekreditkarte missbraucht wird?

Wie solltest du vorgehen, wenn deine Kreditkarte im Ausland missbraucht oder gestohlen wurde? Nun, als erstes solltest du deine Karte sofort sperren lassen. Dazu kannst du z. B. die Nummer des Sperr-Notruf anrufen: 116 116 (im Ausland mit +49 bzw. 0049 als Vorwahl). Außerdem hat jede Bank ihren eigenen Kartensperrnotruf:

Anschließend solltest du umgehend zur örtlichen Polizei gehen und den Diebstahl melden. Dort gibtst du meist eine Anzeige gegen unbekannt auf. Diese Anzeige solltest du dir auf jeden Fall schriftlich geben lassen. Das ist wichtig, damit die Bank dir später den entstandenen Schaden erstattet. In manchen Ländern kann das aber schonmal recht kompliziert werden und nicht jede Polizeidienststelle nimmt deine Anzeige auf. In Ubud auf Bali verwies man uns Beispielsweise auf eine Dienststelle in Denpasar.

Alternativ kannst du daher auch direkt in Deutschland bei der deutschen Polizei eine Anzeige aufgeben. Das geht teilweise online oder einfach per Telefon. Damit es nicht zu teuer wird kannst du z. B. via Skype anrufen. Wir haben mit Skype im Ausland sehr gute Erfahrungen gemacht, da es wesentlich günstiger als alle anderen Anbieter ist. Die Anzeige kann in der Regel aber auch von Familienmitgliedern aufgegeben werden. Wichtig ist nur, dass du zeitnah eine Anzeige aufgibst. Dazu solltest du genau aufschreiben wann und in welcher Höhe Geld von deinem Konto unberechtigt abgehoben wurde.

Zu guter letzt musst du bei deiner Bank die beanstandeten Umsätze reklamieren. Die meisten Banken haben dazu einen Vordruck, den sie dir per Mail zukommen lassen können. Einfach eine freundliche Mail schreiben. Die Reklamation schickst du dann zusammen mit der Anzeige zurück zur Bank und nach ein paar Tagen solltest du deine Erstattung bereits auf deinem Konto verbuchen können.

Wie kann man sich vor Missbrauch schützen?

Einen hundertprozentigen Schutz vor Missbrauch gibt es nicht. Jedes System hat seine Schwächen. Wenn du jedoch auf die oben genannten Tipps achtest, solltest du das Risiko betrogen zu werden deutlich minimieren. Sehr effektiv gegen Missbrauch kann dich momentan lediglich die N26 schützen. Dank der Möglichkeit die Kreditkarte jederzeit manuell sperren und entsperren zu können ergeben sich hier tolle Möglichkeiten. Einfach die Karte vorm Geld abheben im Ausland entsperren, das Geld abheben und die Karte wieder sperren. Ein Dieb hat nun extrem schlechte Karten.

Ansonsten können wir dir nur dringlichst dazu raten, wie in unserem Weltreise finanzieren Beitrag beschrieben, ein Haushaltsbuch zu führen. Dort kannst du neben deinen alltäglichen Ausgaben auch immer eintragen, wann und wo du Bargeld abgeholt hast. So lassen sich Ungereimtheiten schnell identifizieren und du musst nicht immer zweimal überlegen, ob die Abbuchung auf deinem Konto nun tatsächlich von dir war oder nicht.

Transferwise Borderless Account: eine interessante Alternative?

Eine bzw. mehrere Reisekreditkarten sind für Viel- und Langzeitreisende wichtig, für Digitale Nomaden jedoch unverzichtbar – sollte man meinen. Es gibt jedoch noch weitere interessante Alternativen, die gerade für letztere Gruppe ebenso nützlich sein können. Konkret geht es mir um das Transferwise Borderless Konto.

Transferwise kennst du vielleicht schon von unserem Beitrag Wie man Geld günstig aus dem Ausland nach Deutschland überweisen kann. Seit kurzem bietet Transferwise mit dem Borderless Konto ein spezielles Multiwährungskonto an. Das Borderless Konto ist ein bisschen so, als hättest du echte Konten bei Banken in verschiedenen Ländern. Du bekommst eine besteht Debit Mastercard sowie landesspezifische Kontodaten für die USA, Großbritannien, Australien sowie ein europäisches Konto mit IBAN.

Somit kannst du rund um die Welt Geld in der lokalen Währung empfangen und musst es nicht erst umtauschen lassen. Das Geld bleibt erstmal in der Landeswährung auf dem jeweiligen Konto liegen und du kannst selbst entscheiden ob und wann du es in eine andere Währung umwandelst. Mit der Debitkarte kannst du außerdem Geld in allen möglichen Währungen abholen. Die Gebühren sind dabei sehr transparent und holst du Geld in einer Währung ab, die noch auf deinem Konto liegt, musst du nicht einmal Wechselgebühren zahelen.

Dazu ein Beispiel: Ich berate ab und zu Kunden aus den USA. Diese versenden Geld international am liebsten per Paypal, weil es für sie so einfach ist. Paypal nimmt nur leider Gebühren in Höhe von 0,35 Cent plus 1,9% des versendeten Betrages. Bei 1000 verschickten Dollarn kommen also schonmal nur 980,65 an. Doch damit nicht genug. Da mein Paypal-Konto in Euro geführt wird, konvertiert Paypal bei einer Auszahlung auf mein Girokonto die Dollars zu einem echt miserablen Kurs in Euros. Mit dem Transferwise Borderless Konto können mir die Amerikaner nun jedoch die Dollars ohne Gebühren direkt per Überweisung auf mein amerikanisches Konto senden. So kommen die ganzen 1000 Dollar an. Möchte ich mir diese nun in Euro auszahlen, bekomme ich den echten, tagesaktuellen Wechselkurs und zahle bei Transferwise lediglich Gebühren in Höhe von 1%. Das ist nicht nur fast 1% weniger als bei Paypal sondern viel mehr, da der Wechselkurs bei Paypal wirklich extrem schlecht ist.

Auch wenn die Debitkarte des Borderless Account eigentlich keine richtige Kreditkarte bzw. Reisekreditkarte ist, so wollte ich sie an dieser Stelle trotzdem vorstellen, da man mit ihr außerdem bis zu 200 GBP Bargeld pro Monat kostenlos abheben kann. Als Geschäftskonto und Notfallkarte also durchaus eine Überlegung wert.

Schlusswort

Wir hoffen dieser Beitrag hat dir geholfen die für dich richtige Kreditkarte für deine Weltreise auszuwählen, zu beantragen und im Ausland richtig zu nutzen. Hast du schon Erfahrungen mit dem Geld abheben im Ausland gemacht? Wurdest du auch schon mal bestohlen? Lass es uns wissen und wenn du noch Fragen hast, irgendetwas unklar sein sollte oder sich die Dinge mittlerweile geändert haben, kannst du uns ebenfalls gerne einen Kommentar da lassen.