Wochenrückblick vom 20.03.17 – 26.03.17
In dieser Woche haben wir uns nur in Paraguay aufgehalten und verbrachten die meiste Zeit in unserem neuen Haus am Pool. Was genau geschah und warum sich an unserem Alltag so schnell nichts ändern wird erfährst du im diesem Wochenrückblick. 🙂
Die neue Woche begann damit, dass wir unser Haus nun offiziell um einen weiteren Monat verlängert haben. Uns gefällt es hier so gut und wir fühlen uns richtig heimisch. So wohl wie hier haben wir uns schon lange nicht mehr gefühlt und wenn man bedenkt, dass das komplette Haus (immerhin Schlafzimer, Bad, Wohnzimmer, Außenküche und Pool) mit allen Nebenkosten nur 370€ pro Monat kostet, blieb uns im Prinzip auch gar keine andere Wahl als zu verlängern. Zumal wir visafrei 90 Tage im Land bleiben dürfen. Anschließend könnten wir uns für weiter 90 Tage ein Visum kaufen – Kostenfaktor 37€. Also mal schauen wie lange wir in Paraguay leben werden. Vielleicht machen wir das halbe Jahr ja voll, wer weiß.
Das Leben in Paraguay ist, sofern wir das bisher beurteilen können, ziemlich einfach, was uns sehr gut gefällt. Wir leben mitten zwischen Einheimischen und fühlen uns bei ihnen sehr wohl, denn alle sind immer sehr nett und hilfsbereit zu uns. Auch wenn wir durchs Dorf spazieren oder im nächsten Tante-Emma-Lädchen einkaufen, kennt man uns bereits und begrüßt uns freundlich. Die Besitztümer der Einheimischen sind überschaubar, niemand profiliert sich und man ist offen fremden Gegenüber.
Dadurch, dass das Leben hier so einfach ist, steigt unsere Lebensqualität bei gleichbleibenden Kosten natürlich etwas an. Wo sonst würden wir für 370€ im Monat ein komplettes Haus mit Pool, Strom, Wasser und Internet bekommen? Auch die Lebensmittelpreise sind überschaubar. Obst und Gemüse der Saison ist sehr preiswert, Milchprodukte dafür – wie in fast jedem land wo wir bisher waren – verhältnismäßig teuer. Dinge des täglichen Bedarfs sind definitiv günstiger als in Deutschland und wir bekommen alles was wir brauchen und gerne Essen.
Generell haben wir in Paraguay bisher kaum etwas außergewöhnliches gesehen. Keine exotischen Früchte, keine wirklich besonderen, einheimischen Spezialitäten. Na ja gut, wir haben auch noch nicht wirklich danach gesucht und im Supermarkt bekommt man halt die üblichen Zutaten, die man auch in Deutschland bekommt. Die paraguayische Küche ist der europäischen auch sehr ähnlich. Nur als Beilagen verwendet man hier sehr häufig Maniok und Mais.
Es gibt außerdem einen Tee, der hier überall getrunken wird: Mate. Hier in Paraguay wird dieser hauptsächlich als Tereré getrunken. Überall sieht man die Leute in kleinen Grüppchen mit den typischen Bechern und einem Wasserkühler sitzen. Dabei wird sich üblicherweise ein Becher geteilt und herum gereicht.
Knapp 2 Kilometer von unserem Haus gibt es einen großen Supermarkt und in unmittelbarer Nähe von unserem Haus mehrerer kleine Lädchen für den täglichen Bedarf. Uns fehlt es also an nichts. Auch um unsere Sicherheit machen wir uns keine Sorge. Unser Haus ist umgeben von hohen Mauern und in jeder Bank und im Supermarkt stehen schwer bewaffnete Security Mitarbeiter mit Schrotflinten. Das ist überall in Paraguay so, sagt aber nicht über die Kriminalität im jeweiligen Ort aus. In den großen Städten ist es wohl etwas gefährlicher, aber hier auf dem Land ist es sehr ruhig und verschlafen.
So genießen wir unsere Zeit zu Hause, chillen am Pool und haben sehr viel Zeit zum arbeiten – was sehr gut ist denn unser eigenes Business braucht mehr Zeit den je. Wir haben so viele Ideen und wollen einige Projekte umsetzen und dafür brauchen wir die Zeit. In den knapp zwei Wochen, die wir jetzt hier sind, haben wir deutlich mehr geschafft als wenn wir auf Reisen wären und das fühlt sich gut an. Wenn man am Ende des Tages sieht, was man alles geschafft hat, ist man schon ganz schön stolz auf sich.
Das einzig blöde ist, dass der kleine Ort in dem wir wohnen relativ weit weg von den nächst größeren Städten oder sonstigen Sehenswürdigkeiten liegt – das ist der Preis für die günstigen Lebenshaltungskosten. So sind wir quasi hier in Doctor Julio Eulogio Estiarribia gefangen. Dabei wollten wir ja eigentlich auch ein bisschen was von Paraguay sehen.
Also haben wir uns kurzerhand dazu entschlossen uns ein neues Motorrad zu kaufen. Für umgerechnet nicht mal 590€ haben wir im Laden ein nagelneues Motorrad inkl. Helm und Nummernschild gekauft. Jetzt können wir Paraguay erkunden und später damit weiter durch Südamerika reisen – vorausgesetzt die Kiste fällt vorher nicht auseinander, denn was wir auf unserer ersten Fahrt mit dem Motorrad erlebt haben war echt filmreif. Dazu aber mehr in einem extra Artikel, welcher bald kommt sei also gespannt. 🙂
Außerdem waren wir noch in Ciudad del Este, die zweitgrößte Stadt in Paraguay. Die Stadt liegt direkt an der Grenze zu Brasilien und Argentinien und ist das Einkaufs- und Handelszentrum – hier werden 60% des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet.
Ciudad del Este wird vom Handel geprägt und hat den Charakter eines riesigen Basars. In der Tat haben wir noch nie so einen riesigen Basar gesehen. Dadurch ist Ciudad del Este eines der größten Einzelhandelszentren der Erde. Klar das wir uns das mal genauer anschauen mussten.
Jedoch wird an jeder Ecke das gleiche Verkauft, jeder quatscht dich an und es ist viel zu voll und stinkt. Ciudad del Este ist zudem Schmuggel-Umschlagplatz mit Argentinien und Brasilien, weshalb man sich am Abend hier besser Fern hält. Wir waren ein paar Stunden dort und es hat uns vollkommen ausgereicht. Gekauft haben wir nichts und schön fanden wir es hier eigentlich auch nicht aber man muss es sich mal angesehen haben.
Wer auf der suche nach billigen Fakes ist wird in den Straßen auf jeden Fall fündig und selbst originale Ware in den vielen Einkaufszentren ist ein wenig günstiger, da Paraguay keine Importzölle erhebt. Preislich lohnt es sich aber dennoch kaum, da man auf Amazon oftmals günstigere Schnäppchen machen kann.
Ansonsten sieht unser Alltag sehr entspannt aus. Unser Bett ist einfach so fantastisch, dass wir mittlerweile jeden Tag erst zwischen 8:00 Uhr und 8:30 Uhr aufstehen. Dann wird entspannt gefrühstückt und anschließend etwas Zeit am Laptop verbracht. Zwischen 11:00 Uhr und 12:00 Uhr gehen wir dann wahlweise einkaufen oder legen uns etwas in den Garten. Nach einer kurzen Abkühlung im Pool geht es dann zurück ans Werk.
Mittagessen fällt mittlerweile fast immer aus. Statt dessen gibt es einen Fruchtsmoothie. Erst abends machen wir uns dann wieder etwas zu essen. Es gibt selbstgemachte Pizza, Nudeln und als Snack auch mal Guacamole mit Crackern abends zur Serie im Bett. Es gibt hier auch eine unheimlich leckere Salami. Normalerweise esse ich selten Fleisch aber die ist so lecker, dass ich mir abends schon mal einfach eine kleine Scheibe abschneide und so esse.
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