Wochenrückblick vom 10.04.17 – 16.4.17
Arbeit über Arbeit, ein Mittag am Pool und das schwerste Unwetter seit Rio. Die Woche war vielfältig, rieb uns aber auch emotional auf. Was genau passierte und mehr zu den Entscheidungen, die wir diese Woche trafen, erfährst du jetzt.
Die Woche fing wie üblich eigentlich viel zu spät am Montagmorgen an. Kurz nach acht Uhr wälzten wir uns aus dem ach so gemütlichen Bett und starteten den Tag mit einem frisch aufgebrühten Kaffee, einem Toast und dem Laptop auf dem Schoß. Heute war es an der Zeit eine Entscheidung zu treffen.
Und wir trafen sie. Sie lautete: ein halbes Jahr lang in Paraguay Leben!
Es auszusprechen ist irgendwie total verrückt. Wir kennen niemanden der schon mal in Paraguay war geschweige denn dort mal ein halbes Jahr gelebt hat und jetzt sind wir hier. Es ist ein wahnsinnig aufregendes Gefühl und wenn ich so daran denke, bekomme ich ein richtiges Kribbeln im Bauch.
Es war keine leichte Entscheidung und wir haben lange mit uns gerungen, ob wir diesen Schritt überhaupt wagen sollen oder ob wir lieber weiter reisen und unser Glück wo anders versuchen. Das Leben in der kleinen Casa hier in Dr. Juan Eulogio Estigarribia hat etwas total entspannendes. Die Möglichkeit seine Arbeitszeit selbst einzuteilen ist auf der einen Seite etwas verdammt machtvolles, auf der anderen Seite aber auch ein wenig furchteinflößend und Paraguay ist definitiv das Land, in dem wir heraus finden werden, ob es uns gelingt unseren Traum zu verwirklichen.
Die ersten Samen sind gesät und in ein paar Wochen wird sich zeigen, ob sie wie erhofft keimen und zu zarten Pflänzchen heran wachsen. Bis es soweit ist, arbeiten wir schon an der Umsetzung der nächsten Ideen. Im August wird sich zeigen, ob unser Plan aufgeht. Vor lauter Vorfreude und Euphorie haben wir diese Woche unseren Mietvertrag für die Unterkunft verlängert. Bis zum 30.08.2017.
Wie geht es weiter?
In der Theorie dürfen wir drei Monate lang ohne Visum im Land bleiben. Weitere drei Monate wenn wir unseren Aufenthalt bei der örtlichen Einwanderungsbehörde verlängern. Das Verfahren werden wir natürlich wie gewohnt auf dem Blog im Detail erläutern sobald wir damit durch sind.
Nun gilt es jedoch zuerst einmal die Öffnungszeiten der Behörde heraus zu finden und ein Busticket für die Fahrt nach Asunción zu organisieren. Das wird mit Sicherheit ein sehr aufregender Tag und absolutes Neuland für uns. Einen Behördengang auf Spanisch hatten wir bisher noch nicht.
Und sonst so?
In dieser Woche war das Wetter wieder besser und wir verbrachten einige Stunden am und im Pool. Am Freitag sogar den ganzen Nachmittag. Die Sonne brannte und das Wasser war eine herrliche Erfrischung. Unser Garten ist aber auch einfach nur traumhaft schön.
Es war der wärmste Tag der Woche und so schön er auch war, um so klarer machte er uns, dass es hier langsam auf den Winter zu geht. Auch Paraguay zählt zu den Ländern, deren Jahreszeiten gegenüber Europa vertauscht zu seien scheinen.
Außerdem haben wir uns nach unserem Höllentripp neulich mal wieder aufs Motorrad gewagt. Wir fuhren in das relativ unspektakuläre Caaguazu. Dies ist die nächst größere Stadt und liegt rund 30 Kilometer entfernt. Leider hatten so gut wie alle Geschäfte geschlossen. Wir wissen nicht ob es am Gründonnerstag lag oder weil es Mittagszeit war.
So hatte die Fahrt keinen tieferen Zweck, half uns aber unser Vertrauen in unser Bike etwas weiter aus zu bauen. Wir waren auch diese Woche nicht in der Lage es zu registrieren und langsam wird die Zeit knapp. Deswegen starten wir nächste Woche einen weiteren Versuch es anzumelden.
Ansonsten joggen wir abends öfter mal durch die Gegend und haben mal wieder die Pizza für uns entdeckt, so wie auch schon vor einigen Monaten in Australien. So wie immer, wenn es einen Ofen in unserer Behausung gibt. Davon haben wir zwei. Den großen Ofen teilen wir uns mit Aurelia und ihrer Familie. Außerdem haben wir einen kleineren Tischofen für uns alleine.
Nach Möglichkeit benutzen wir lieber den größeren Ofen, weil dort mehr rein passt und er gefühlt ein wenig heißer wird. Dieser ist ebenfalls ein Tischofen, jedoch ist die Kammer wesentlich größer und oben drauf hat er noch zwei Herdplatten. Er steht die meisten Zeit in der Waschküche.
Wollen wir Pizza machen, müssen wir uns den Ofen meist erst holen. Dazu brauchen wir auch noch ein Backblech, denn Backpapier scheint es hier nicht zu geben. So können wir die Pizza nicht auf dem Rost zubereiten. Das Blech holen wir uns bei Aurelia in der Küche, sofern sie denn da ist. Es kommt nämlich auch schon mal vor, dass die Familie ausgeflogen ist und das Backblech in der abgeschlossenen Küche liegt. Die kleinen Repressalien des Alltags.
Samstagabend hatten wir zum Wochenabschluss zudem noch mal ein richtiges Unwetter. Den ganzen Tag lang war es schon so komisch schwül. Abends ergoss es sich dann so heftig wie schon lange nicht mehr. Es blitzte im Sekundentakt und donnerte auch immer wieder. Dazu kam der tosende Wind, der den Regen in die offene Küche peitschte und den Aufenthaltsbereich unter Wasser setzte.
Ausblick
Nächste Woche wird sehr “stressig”, wenn man das denn so nennen darf. Wir müssen uns um die Aufenthaltsgenehmigung kümmern und dazu nach Asunción fahren. Wir müssen außerdem noch mal zum Motorradhändler, eventuell zu einer bestimmten Bank und die erste Inspektion ist auch schon fällig. An sich eigentlich kein großes Problem aber unser Spanisch ist noch weit entfernt von “Verhandlungssicher”.
Außerdem steht für uns fest, dass wir nach Paraguay nach Argentinien reisen werden. Da muss natürlich auch so einiges geplant und vorbereitet werden. Wir brauchen eine Route, müssen heraus finden was wir sehen wollen und uns überlegen, wie wir dahin kommen. Doch das ist eine Aufgabe für nächste Woche. Für diese Woche wars das erst Mal.
Hallo ihr Zwei
Herzlichen Glückwunsch zur Entscheidung. Ist ja spannend. Und… bei diesem Garten mit Pool lässt es sich doch locker ein halbes Jahr aushalten 🙂 Wir wünschen euch eine gute Zeit und viel Glück mit der Visaverlängerung.
Herzliche Grüsse,
Reni