Wochenrückblick vom 23.01.2017 – 29.01.2017
Montag
Die neue Woche begann für mich damit, dass ich mal wieder zum Zahnarzt musste. Ich hatte einen Termin und sollte heute meine neue Krone bekommen. Diese wurde mir innerhalb von einer Stunde angepasst und eingesetzt. Es war ein sehr komisches, fremdartiges Gefühl in meinem Mund und den Rest des Tages hatte ich große schmerzen.
Von daher ist am Montag auch nicht sehr viel passiert. Ich habe versucht mich an die neue Krone zu gewöhnen und hatte große Probleme beim Essen. Wenigstens konnten wir den Montag so nutzen um ein paar Stunden intensiv zu arbeiten. Am Abend mussten wir auch schon wieder unsere Rucksäcke packen und uns auf die Weiterreise vorbereiten.
Dienstag
Am Dienstag mussten wir bereits um 7:30 Uhr aufstehen. Wir packten die restlichen Sachen in unsere Rucksäcke, verabschiedeten uns von unserem schönen Airbnb und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Wie fast immer fuhren wir mit einem Uber und waren in weniger als einer Stunde am Flughafen – natürlich viel zu früh. Dort angekommen gingen wir direkt zum Gate und mussten noch etwas über eine Stunde warten, bevor es in die Luft und Richtung Chiang Mai ging.
Der Flug war sehr angenehm und dauert auch nur etwas mehr als eine Stunde. Zum Glück hatten wir günstig für 25€ pro Person einen Flug bekommen. Die Alternativen wären ein abgeranzter Nachtzug oder eine elendig lange Busfahrt gewesen.
Die wären zwar etwas günstiger gewesen, hätten dafür aber mindestens 8 bis 10 Stunden gebraucht. 10 Stunden im unklimatisierten Bus ohne Toilette auf abgesessenen Sitzen sitzen und jedes Schlagloch spüren? Nein danke! Dann doch lieber die 10€ – 15€ Aufschlag und dafür bequem in einem Bruchteil der Zeit ankommen.
Von Oben hatten wir außerdem eine tolle Aussicht auf Thailand. Gegen Mittag landeten wir in Chiang Mai, bestellten uns erneut ein Uber und fuhren mit diesem zu unserer neuen Airbnb Wohnung. Diese ist wieder in einem großen Wohnkomplex mit Pool, Fitnessstudio und allem, was das Herz begehrt. Wir fühlten uns, wie auch in Bangkok, gleich zu Hause und breiteten unsere Sachen aus.
Da es mittlerweile auch schon Nachmittag war, blieben wir zu Hause und nutzen den restlichen Tag um zu arbeiten. Im Bus wäre das wohl nicht möglich gewesen und so holte Jan dank seinem Programmiererjob binnen kürzester Zeit die Extrakosten wieder rein. Ich arbeitete derweil am Blog und bearbeitete Bilder.
Mittwoch
Am Mittwochmorgen machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt von Chiang Mai und besorgten uns einen Roller. Für 150 Baht pro Tag (ca. 4€) bekamen wir bei Buddy Motorbike Rental (Google Maps) einen schicken neuen Weggefährten. Die Rollerviermietung wurde uns von unserem neuen Airbnb Host, einem Luxenburger namens Martin, welcher perfekt Deutsch spricht, empfohlen.
Auf der Internetseite steht zwar 250 Baht pro Tag aber im Laden selbst verlangte man nur 200 Baht. Jan fragte nach einem Discount, da wir den Roller direkt 11 Tage mieten wollten und konnte so den Preis auf 150 Baht drücken. Du siehst, auch in Thailand gehört handeln selbst in Ladengeschäften zur Tagesordnung.
Mit neuem Roller fuhren wir erstmal zum Tesco Lotus Supermarkt und deckten uns mit neuen Lebensmitteln ein. Dann ging es zurück nach Hause, wo wir bis zum Nachmittag blieben und noch etwas arbeiteten. Zum Sonnenuntergang hatte ich eine tolle Sehenswürdigkeit in Chiang Mai rausgesucht.
Wie üblich für uns sollte der Besuch selbiger jedoch nicht ohne Probleme ablaufen. Gegen vier Uhr fuhren wir schließlich zum Wat Phra That Doi Suthep. Dies ist eine Tempel auf rund 1.676 Metern Höhe im Doi Suthep Pui Nationalpark. Der Wat Phra That Doi Suthep gilt als das Wahrzeichen von Chiang Mai und sollte bei einem Chiang Mai Aufenthalt unbedingt Besucht werden.
Auf dem Weg den Berg hinauf führte uns das Navi jedoch zuerst am Tempel vorbei. So fuhren wir weiter den Berg hinauf, immer höher und höher. Dabei wurde es logischerweise auch immer kälter und kälter. Irgendwann sahen wir Schilder eines “Mountain Village” und beschlossen es uns anzusehen.
Dabei bemerkten wir nicht, dass die Tanknadel seit etlichen Kilometern auf 0 stand. Mit Ach und Krach schafften wir es gerade noch ins Bergdorf, wo wir uns zum Glück noch zwei Flaschen Benzin für 100 Baht (ca. 2,50€) ergattern konnten. Zum Vergleich, an einer Thailändischen Tankstelle kostet ein Liter Benzin statt 50 Baht (1,33€) nur 28 Baht (ca 74c). Das war uns aber egal, denn wir wissen, dass der Sprit ja auch irgendwie hier hoch kommen muss.
Die Menschen, die hier leben, nennen sich Mountain People und wohnen noch sehr einfach in zusammengeschusterten Wellblechbuden. Ich war total baff von diesem kleinen Dorf mitten in den Bergen und die paar Cent extra haben wir gerne bezahlt um die Locals zu unterstützen.
Neben jeder Menge Ramsch verkaufen die Einheimischen Opfergaben, Essen und auch sehr einfache Übernachtungsmöglichkeiten soll es hier geben. In den engen Gassen reiht sich ein Geschäft an das andere und zwischendrin gibt es auch mal ein paar Gärten, von denen aus man das Dorf überblicken und die Aussicht genießen kann.
Außer ein paar einzelnen Wörtern wie den Bezeichnungen verschiedener Gerichte oder “Gasoline” verstehen die einheimischen jedoch kein Wort von dem was man sagt. Aufgetankt fuhren wir wieder zurück in Richtung Tempel, wollten wir ihn doch gerne im Sonnenuntergang sehen.
Unterwegs trafen wir jedoch ein paar andere Touristen, die uns von einer tollen Wildblumenwiese erzählten. Diese wollten wir uns vorher noch schnell ansehen und so fuhren bogen wir in die Richtung ab, aus der sie kamen – weiter den Berg hinauf. Wir kamen an einem Aussichtspunkt vorbei, von dem aus wir eine unglaublich Aussicht auf das Mountain Village, das Tal in dem es lag und die umliegenden Berge hatten. Weiter ging die Reise auf der Suche nach der Blumenwiese. Es wurde immer kälter und die Sonne verschwand zunehmend.
Die Blumenwiese haben wir nicht gefunden aber wir vermuten, es war der Garten einer kleinen Kaffeeplantage gemeint. Hier gab es herrlich aussehende Bäume mit rosafarbenen Blütenblättern. Da wir noch den Sonnenuntergang sehen wollten, verzichteten wir auf die Erkundung des Gartens und fuhren zurück.
Gerade als die Sonne hinter den Bergen unterging erreichten wir den Lookout, von dem aus man über das Bergdorf schauen konnte. Schnell zückten wir die Kameras und fingen noch schnell die letzten Sonnenstrahlen ein. Binnen Sekunden leuchtete der rote Feuerball am Horizont noch einmal richtig auf bevor er endgültig erlosch und die Nacht einleitete.
Halb erfroren tuckerten wir den Berg hinunter bis wir schließlich am Tempel ankamen. Wir stellten den Roller ab und erklommen die Treppe, welche zum Tempel hinauf führte. Sie war zu beiden Seiten mit Geländern in Form von Drachen dekoriert. Von unten aus konnten wir jedoch nicht einmal ansatzweise erahnen, was uns oben erwarten würde. Wir waren total begeistert und kamen aus dem staunen nicht mehr heraus.
Mein persönliches Highlight war die vergoldete Chedi, welche eine Reliquie Buddhas enthalten soll. Als wir oben ankamen, waren wir leicht außer Atem. Dafür kam langsam das Gefühl in unsere steifen Glieder zurück. Es war bereits dunkel und die Chedi strahlte in leuchtendem Gold und stellte so einen tollen Kontrast zum dunkelblauen Himmel dar.
Ein paar Mönche und andere Gläubige beteten in Sprechgesang und überall befanden sich goldene oder smaragdgrüne Statuen. Manche stellten Menschen oder Buddhas dar, andere wiederum zeigten wilde Dämonenfratze. Wir erkundeten den Tempel und kamen schließlich zu einer Aussichtsplattform, von der aus wir auf Chiang Mai hinunter sehen konnten. Die Stadt erstrahlte in hellem Licht und wir verweilten einfach eine Zeit lang, machten ein paar Fotos und genossen die Aussicht, bevor wir schließlich den Heimweg antraten.
Auf dem Weg den Berg hinunter lieferte wir uns ein Wettrennen mit einem Fahrradfahrer. Sein Ziel war es wohl, so viele Autos wie möglich zu überholen, den er preschte in einem Affenzahn den Berg hinab. Vielleicht fuhren die Autos aber aufgrund der vielen engen Kurven nur einfach sehr langsam.
Da die Straße breit genug war überholten auch wir die Autos und blieben ihm auf den Fersen. Teilweise erreichte er über 50 km/h und selbst als wir am Fuße des Berges in der Stadt auf gerader Strecke fuhren, hatte er immer noch Geschwindigkeiten jenseits der 40 km/h auf dem Tacho.
Am Maya Plaza, einem der neusten Shopping Malls Chiang Mais, hielten wir spontan an um auf dem dortigen Food Market noch eine Kleinigkeit zu essen, bevor wir endgültig nach Hause fuhren und den restlichen Abend nutzen um Fotos und Videos zu sichten, zu bearbeiten und über selbige zu staunen. Es waren ein paar tolle Schnappschüsse dabei.
Donnerstag
Da der Mittwoch doch recht anstrengend war und wir uns aufgrund der Kälte auf dem Berg immer noch erledigt fühlten, machten wir am Donnerstag nicht ganz so viel. Wir fuhren mit dem Roller durch Chiang Mai und klapperten verschiedene Kamerageschäfte auf der Suche nach einem Ersatzteil für unsere GoPro ab.
Wir wurden jedoch nicht fündig und so beschlossen wir uns spontan dazu eine neue Action Cam zu kaufen, da in einem Laden gerade eine sehr günstige Cam mit viel Zubehör im Angebot war. Diese war sogar mit dem GoPro Zubehör kompatibel. So können wir das Zubehör auch mit unserer GoPro verwenden. Die XShot genannte Kamera gibt es wohl nur in Thailand, denn online findet man außer auf thailändischen Seiten keine Informationen dazu.
Den restlichen Tag mussten wir arbeiten und machten uns erst nach Sonnenuntergang auf den Weg in die Stadt. Hier besuchten wir zwei Nachtmärkte. Der erste war der am Maya Plaza. Hier probierten wir alles, was uns zusagte. Besonders ein Stand hatte unser Interesse geweckt. Wir wussten nich genau was es war, aber es sah sehr lecker aus.
Wir kauften uns eine Portion und es stelle sich heraus, dass es sich um frittierten Kuchen handelte. Fünf kleine, viereckige Stücke mit Schlagsahne, Schokosoße, süßer Kondensmilch und bunten Sträusseln für umgerechnet rund einen Euro. Eine dekadente Süßspeise die ihresgleichen sucht. Dank viel Zucker und Fett jedoch auch unheimlich lecker.
Der zweite Markt war ein Markt, der ausschließlich von einheimischen besucht wurde. Mit Händen und Füßen bestellten wir uns eine super leckere Nudelsuppe mit verschiedenen Gemüsen und einer kleinen Fleischeinlage. Pappsatt machten wir uns anschließend auf den Weg nach Hause.
Freitag
Am Freitag hatten wir einen Tag voller Action, denn wir waren im Chiang Mai Grand Canyon Wasserpark. Hier wurde erst vor einigen Monaten mitten im Canyon ein Wasserpark errichtet. Dieser besteht aus mehreren aufgeblasenen Elementen à la Takeshis Castle. Wir hatten den Spaß unseres Lebens und konnten uns mal so richtig austoben.
Es war aber auch für jeden Geschmack etwas dabei: Trampoline, riesige, aufgeblasene Schwimmtiere, Sprungbretter, blobbing Blobs, Kanus und jede Menge unterschiedlicher Hindernisse, die es zu überwinden gab. Wir verbrachten einige Stunden im Wasserpark und holten uns einen dicken Sonnenbrand und zig blaue Flecken. Trotzdem hat es sich gelohnt.
Samstag
Nach dem gestrigen Tag war am Samstag nicht viel mit uns anzufangen. Alles tat uns weh und wir konnten uns vor lauter Muskelkater kaum bewegen. Zudem haben wir beide uns einen bösen Sonnenbrand im Gesicht, auf den Armen und an den Schultern zugezogen. Von daher fanden wir es nicht schlimm den Samstag zu Hause zu verbringen. Wir haben uns ausgeruht, gearbeitet und etwas gelesen.
Sonntag
Am Sonntag tat uns zwar immer noch alles weh aber wir wollten auch etwas von Chiang Mai sehen. So fuhren wir morgens zum Wat Umong. Dies ist eine kleine Tempelanlage am Fuße eines Berges mitten im Wald. Hier gibt es einige mittelmäßig gut erhaltene Statuen und eine beeindruckende große Chedi zu bestaunen. Zudem gibt es kleine Tunnel in denen sich verschiedene Schreinen befinden.
Anschließend fuhren wir zum Wat Phra That Doi Kham. Dieser liegt hoch oben auf einem Berg. Wer will kann am Fuße des Berges parken und die Treppe nach oben laufen. Diese hat ein schön verziertes Geländer in Form von Drachenkörpern. Da es jedoch schon wieder nahezu unerträglich warm war und uns noch alles weh tat, entschieden wir uns hinauf zu fahren.
Über eine kurvige Straße erreichten wir nach kurzer Zeit den Tempel und fingen an uns umzuschauen. Das Highlight war eine riesige, goldverzierte weiße Buddha Statue doch auch der Tempel hatte seinen Charme. Überall standen verschiedene Statuen und im Tempel hingen überall Glocken, die von den Gläubigen geläutet wurden.
Auf der Hangseite, wo die von unten kommende Treppe in die Tempelanlage mündete, hatte man eine fantastische Aussicht auf Chiang Mai und das Umland. Wir setzten und auf eine der überdachten Hollywoodschaukeln und genossen eine Zeit lang die Aussicht, bevor wir uns auf den Rückweg machten.
An einer Bude probierten wir das erste Mal in unserem Leben Churros und fuhren danach zum Royal Garden, welcher ganz in der Nähe war. Leider hatten wir nicht genügend Geld eingepackt und wussten nicht, dass der Garten Eintritt in Höhe von 200 Baht pro Person (ca. 5€) kostete. So traten wir die Heimreise an und verbrachten den restlichen Tag zu Hause.
Eigentlich wollten wir abends zum bekannten Beast Burger Food Truck, doch dieser hatte Sonntags Ruhetag und so aßen wir zu Hause ein Sandwich. Um 21:00 unserer Zeit starteten wir unseren zweiten Livestream auf YouTube, was erneut sehr viel Spaß machte.
Eine Stunde später war der Stream vorbei und wir erledigt genug um den Tag bei einer Serie im Bett ausklingen zu lassen. Es war eine sehr aufregende Woche und obwohl wir viel gearbeitet haben, hatten wir auch sehr sehr viel Spaß und wir haben ein paar schöne Dinge unternommen. So lässt es sich doch echt gut leben.