Wochenrückblick vom 13.02.17 – 19.02.17
Eins gleich vorne weg: diese Woche ist bei uns sehr wenig spannendes passiert. Das Wetter war mehr als bescheiden, wir haben wie immer viel gearbeitet und wollten natürlich die wenigen Tage in Deutschland nutzen um Zeit mit unseren Familien zu verbringen.
Montag
Die neue Woche begann für uns mit arbeiten. Aktuell schlafen wir bei meiner Oma, die natürlich kein Internet hat. Zum Glück wohnt mein Patenonkel direkt nebenan und hat uns angeboten bei ihm zu arbeiten und das Internet zu nutzen. Er hat einen Malerfachbetrieb und wir durften uns in den Geschäftsräumen breit machen.
Zwischendurch kommt Oma immer mal wieder rüber und fragt was wir gerade machen. Wenn wir es ihr erzählen versteht sie es natürlich nicht und will, dass wir es ihr ganz genau erklären. Nach 5 Minuten sagt sie dann Dinge wie “Ach Kind, da hab ich doch keine Ahnung von!”, dreht sich rum und geht wieder. Das ist ein bisschen stressig aber auch irgendwie witzig.
Außerdem hat Deutschland seit heute zwei Einwohner weniger, denn wir haben uns abgemeldet. Dies wollten wir schon längst erledigt haben, doch unser örtliches Amt ist noch etwas altmodisch und man muss für die Abmeldung persönlich erscheinen und eine Unterschrift leisten.
Auf meinem Personalausweis steht nun auf der Rückseite „kein Hauptwohnsitz in Deutschland“. Warum wir diesen Schritt gehen hat mehrere Gründe. Zum einen haben wir eigentlich schon seit zwei Jahren keinen richtigen Wohnsitz mehr, waren aber bis heute noch bei Jans Eltern gemeldet. Diese mussten für uns diverse Abgaben zahlen obwohl wir nicht dort lebten. Durch unsere Abmeldung ersparen wir ihnen die Mehrbelastung.
Zum anderen bietet sich uns so nun die Möglichkeit das Geld, welches wir verdienen, nahezu, wenn nicht gar vollständig, Steuerfrei einzunehmen. Vielleicht kommt dazu demnächst nochmal ein eigener Beitrag. Ansonsten können wir Christoph Heuermanns Blog empfehlen.
Bevor jetzt das Geschrei aufkommt, dass das Steuersparen ja asozial gegenüber unserem Heimatland wäre: Deutschland ist nun nicht mehr unser Heimatland – die Welt ist unser neues Zuhause. Wir sind zwar weiterhin Staatsbürger aber haben keinen Wohnsitz mehr im Land.
Dadurch verlieren wir nicht nur einige Pflichten wie das Steuerzahlen sondern ebenso gewisse Leistungen die uns zustünden! Ansprüche auf z. B. die Rente oder Arbeitslosengeld haben wir dadurch nämlich auch aufgegeben. Es bleibt also alles fair, denn wer nichts zahlt, bekommt auch nichts. 😉
Dienstag
Auch den Dienstag verbrachten wir größtenteils vor den Bildschirmen unserer Computer. Am Morgen fuhr ich mit meiner Oma einkaufen, was sehr anstrengend war, denn ständig dreht sich alles nur ums Essen. Was essen wir heute? Was essen wir morgen? Kind, magst du dieses oder jenes? Zum Glück dauerte der Einkauf nicht so lange und ich konnte danach wieder Jan Gesellschaft leisten.
Des weiteren haben wir uns noch ein Konto bei der Santander Bank eröffnet und Jans alte Kamera, die Canon Legria Mini X eingeschickt. Die Legria hatte Jan sich vor der Reise neu gekauft und bereits nach drei Wochen in Australien ging sie kaputt, da sie beim Filmen des Meeres von einer Welle erwischt wurde.
Der Wasserschaden ließ sich jedoch mit etwas Reinigungsalkohol beheben und sie filmte immer mal wieder, hatte aber auch ab und zu ihre Aussetzer. Die Legria hat jedoch eine Krankheit. Der Objektivschutz, der beim Anschalten aufklappt, geht manchmal kaputt, so dass er nicht richtig offen bleibt. Hält man die Kamera beim filmen leicht schräg, fällt die Plastikabdeckung zu und die Kamera filmt nur noch schwarz.
Da man ja 2 Jahre Gewährleistung hat, schleppten wir die Kamera die ganze Zeit mit und schickten sie nun endlich ein. Vielleicht haben wir ja Glück und die Klappe wird repariert, denn dafür konnten wir ja nichts. Es kann natürlich gut sein, dass der Hersteller versucht das auf den Wasserschaden zu schieben, welcher aber nichts mit der Klappe zu tun hat. Das Internet ist nämlich voll von Berichten über den Defekt der Klappe. Na ja, wir werden sehen.
Mittwoch
Am Mittwoch hat es den ganzen Tag geregnet. Dementsprechend saßen wir wieder einmal den ganzen Tag lang vor den Computern. Jan programmierte und schrieb Dokumente für seinen australischen Arbeitgeber und ich arbeitete an einer neuen Nischenseite. Zwischendurch haben wir natürlich wieder jede Menge essen müssen und wurden von meiner Oma belagert.
Ich habe das Gefühl hier richtig gemästet zu werden. Ich glaube auf unserer ganzen Reise hatten wir nicht so viele Lebensmittel zu jeder Mahlzeit zur Auswahl und selbst wenn man schon längst voll ist sagt Oma: “Iss doch noch einen Happen!”. Jan bringt mittlerweile über 77 Kilo auf die Wage. Ich weiß nicht ob Omas Wage generell mehr anzeigt aber normalerweise hat er immer ein Gewicht von um die 73 Kilo gehabt.
Das viele Rumsitzen und Essen hat keinen guten Einfluss auf uns. So langsam wünsche ich mir wieder in Bangkok zu sein, wo wir das Fitnessstudio im Wohnkomplex hatten und jeden Tag Sport machen konnten…
Donnerstag
Auch am Donnerstag hatte es nur geregnet. Eigentlich wollten wir in Deutschland nicht so viel arbeiten und unsere Zeit mit der Familie verbringen, jedoch haben wir gemerkt, dass wir auch zwischendurch Abstand brauchen bzw. Zeit für uns. Außerdem will Jan den Australiern zeigen, dass er auch dann gute Arbeit leistet, wenn er nicht in ihrem Büro sitzt, denn er will bald eine Neuregelung über seine Arbeitsweise vorschlagen.
Er will nämlich arbeiten wo er will, wann er will und wie viel er will. Momentan muss er nämlich jeden Morgen an einem “Stand-Up-Meeting” teilnehmen, in dem jedes Teammitglied erzählt was es am Vortag gemacht hat, was es vor hat an diesem Tag zu schaffen und wessen Hilfe dazu benötigt wird.
Das Meeting ist Teil von SCRUM, einem Vorgehensmodell des Projektmanagements, welches in Softwareprojekten sehr beliebt ist. Laut Jan ist es jedoch totaler Quatsch, denn wenn es für ihn früher Morgen ist, haben die Australier ihren Arbeitstag schon so gut wie beendet. Das Meeting verfehlt also komplett seinen Zweck und als App Programmierer ist sowieso niemand auf Jans Hilfe angewiesen.
Die Teilnahmepflicht an diesem Meeting will Jan los werden und seine Stunden etwas reduzieren, so dass er nur noch ein paar Tage pro Woche arbeiten muss bzw. nur ein paar Stunden pro Tag wenn er jeden Tag arbeitet. Ob das klappt oder ob die Australier ihm den Vogel zeigen wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Am Abend waren wir bei meinem anderen Onkel eingeladen. Dieser wohnt im selben Dorf und so konnten wir zu Fuß gehen. Dort verbrachten wir ein paar Stunden und erzählten von unserer bisherigen Reise, unseren weiteren Plänen und versuchten zu erklären, wie man heutzutage im Internet Geld verdienen kann, ohne jeden Tag 8 Stunden in einen Betrieb zu fahren.
Freitag
Am Freitag war wieder einmal nicht ganz so viel los bei uns. Wir sind schon wieder in eine Art Alltagstrott verfallen. Morgens stehen wir auf und schlagen uns mit Oma beim üppigen Frühstück den Bauch voll. Kurz vor halb 9 geht Jan schonmal rüber um an seinem Meeting teilzunehmen während ich Oma beim abräumen helfe und noch etwas mit ihr quatsche bevor ich zu Jan stoße.
Dann wir den Tag gearbeitet bis Oma zwischen 12 und 1 zum Mittagessen ruft. Hier werden wir wie die Gänse gestopft und nach dem Essen gehts zurück an die Arbeit. Irgendwann gibt es dann Abendessen und wir gehen ins Bett. Da wir bei Oma kein Internet haben endet unser Arbeitstag für gewöhnlich gegen 8 und wir schauen noch ein paar Serien.
Am heutigen Abend kam jedoch mein kleines Cousinchen zu uns in den Betrieb und wir hatten eine Menge Spaß. Jan hat ihr sein altes MacBook vermacht und versuchte ihr die Bedienung zu erklären, welche sich von Windowsgeräten dann doch etwas unterscheidet. Dies Endete im total Desaster aber es war sehr lustig.
Auch Oma kam zwischendurch immer wieder vorbei und wollte wieder einmal alles ganz genau wissen. Viel geschafft haben wir an diesem Abend nicht, dafür aber viel gelacht und das ist ja auch mal eine willkommene Abwechselung zum sonst eher langweiligen Arbeitsalltag.
Samstag
Auch am Samstag mussten wir arbeiten. Es standen Blogbeiträge, Designverbesserungen und diverse organisatorische Dinge auf dem Programm. Außerdem fuhr Jan zu seiner Familie um unsere Diskstation DS413J zu holen, da wir ein paar Daten sichern und Serien kopieren wollten. Diese befand sich wie all unsere verbleibende Elektronik bei Jans Eltern auf dem Dachboden.
Ach was habe ich unsere Diskstation vermisst. Das ist eine NAS in die wir 3 Western Digital Red Festplatten mit jeweils 3 Terrabyte Speicher eingebaut haben. Die Festplatten sind so eingestellt, dass wenn eine Festplatte kaputt geht, man sie einfach austauschen kann ohne Daten zu verlieren. Das nennt sich RAID und ich hab keine Ahnung wie es funktioniert aber das ist eh Jans Fachgebiet. Von den 9 TB sind so zwar nur 6 TB nutzbar aber dafür haben wir die Sicherheit niemals Daten zu verlieren – außer das Ding brennt komplett ab.
Gegen Mittag fuhren wir dann zusammen mit Oma eine Currywurst essen. Dafür fuhren wir in ein kleines Restaurant bei uns in der Nähe, wo auch das Cousinchen arbeitet. Nach über zwei Jahren war dies die erste „richtige“ Currywurst für uns und ich muss sagen, dass ich sie besser in Erinnerung hatte.
Naja eigentlich ist das nicht ganz richtig, denn auf Koh Samui hatten wir letztes Jahr um diese Zeit auch eine Currywurst und auch in Australien hat Jan uns mal eine zubereitet. Anschließend verschwanden wir wieder hinter unseren Laptops.
Sonntag
Am Sonntag haben wir ebenfalls nur gearbeitet.
PS: leider war unsere Woche so langweilig das wir noch nicht mal Bilder für den Beitrag haben, aber dafür geht die Reise am Donnerstag wieder weiter.
schön, wie viel Mühe ihr euch mit eurem Blog macht, weiter so 🙂
VG